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MahnwacheLindlarer wollen ein Zeichen gegen die Lage im Gaza-Streifen setzen

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Einige Menschen stehen mit selbstgemachten Plakaten vor der Kirche in Lindlar.

Viele Teilnehmer hoffen, dass aus ihrem kleinen Zeichen etwas Größeres erwächst.

Mehrere Dutzend Menschen versammelten sich zur stillen Mahnwache gegen die israelische Gaza-Politik vor der katholischen Kirche in Lindlar.

Am Samstag, 9. August, versammelten sich rund 50 Menschen zu einer stillen Mahnwache vor der katholischen Kirche St. Severinus in Lindlar. Der „Runde Tisch für Frieden und Gerechtigkeit Lindlar“ hatte dazu aufgerufen, unter dem Motto „Stoppt das Sterben in Gaza“ gegen die israelische Politik im Gazastreifen zu protestieren. Die Mahnwache fand bei strahlendem Sonnenschein und angenehmem Wetter statt – ein Kontrast zu dem ernsten Anlass, der die Menschen zusammenbrachte.

„Stoppt das Sterben in Gaza“: Mahnwache in Lindlar setzt stilles Zeichen

Einige Teilnehmer hielten selbst gestaltete Plakate in den Händen. Darauf zu lesen: „Jeder Hungertote ist einer zu viel“ oder „Stoppt das Sterben in Gaza“. Siegfried Charlier, Sprecher des Runden Tisches und Anmelder der Mahnwache, zeigte sich überrascht von der Resonanz: Er hatte ursprünglich mit rund 20 Teilnehmenden gerechnet – gekommen waren jedoch deutlich mehr.

Er kritisierte etwa die Zerstörung von Krankenhäusern, Schulen und Flüchtlingslagern sowie die Einschränkung der Lebensmittelversorgung im Gazastreifen. Dabei gehe es nicht um Antisemitismus, sondern um die israelische Regierungspolitik. „Gerade unter Freunden müsste man sagen: Was macht ihr da? Das macht man nicht, und das geht auch so nicht“, so Charlier weiter.

Das ist ein Akt der Unmenschlichkeit, dass Essenslieferungen abgehalten und blockiert werden, dass Menschen verhungern und sterben müssen.
Frau Brabender, Teilnehmerin

Unter den Teilnehmenden waren hauptsächlich Menschen der älteren Generation anwesend. So auch Georg aus Lindlar: „Ich arbeite immer im Kleinen, sonst kann man auch nichts machen. Jeder ist für sich verantwortlich, und wenn man seine Verantwortung nicht wahrnimmt, dann wird auch nichts passieren.“

Gerda, 83 Jahre alt, erinnerte daran, wie wichtig politische Bildung sei – besonders in Schulen: „Meine Enkel wissen darüber gar nichts mehr. Das muss viel mehr in den Schulen thematisiert werden.“ Trotz der überschaubaren Teilnehmerzahl zeigte sie sich entschlossen: „Ich finde es gut, dass wir was machen. Egal, wie viele heute hier sind, wir fangen an und hoffen, dass andere Menschen mitmachen.“

Nicht nur Lindlarer waren vor Ort; auch das Ehepaar Brabender aus Wipperfürth, das regelmäßig an Friedensveranstaltungen teilnimmt, ist für die Mahnwache angereist und forderte: „Unsere Gemeinden machen zu wenig. Es sollte von oben delegiert werden, dass alle informiert und aufgeklärt werden.“ Die Mahnwache war ruhig und bestimmt. Trotz der überschaubaren Größe waren sich die Teilnehmer einig: Auch kleine Aktionen können Wirkung zeigen.

Die Hoffnung, dass aus solchen Zeichen der Solidarität etwas Größeres erwächst, war deutlich zu spüren. Die 72-jährige Frau Brabender aus Wipperfürth brachte die Meinung aller Teilnehmer der Mahnwache auf der Punkt: „Das ist ein Akt der Unmenschlichkeit, dass Essenslieferungen abgehalten und blockiert werden, dass Menschen verhungern und sterben müssen.“