Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Mitgliederzahlen steigenMehr Oberberger entdecken das Golfen für sich

Lesezeit 3 Minuten

Groß war die Freude bei Gudrun und Frank Lütten, als sie endlich wieder in Berghausen Golf spielen durften.

Oberberg – Gut ein Jahr nach dem Ausbruch des Coronavirus ist der Amateur- und Freizeitsport weiterhin stark eingeschränkt. Während Fußballer, Handballer und viele andere Sportler in die Röhre schauen, darf Golf als eine der wenige Sportarten ausgeübt werden.

„Der Golfsport ist von Natur aus eine der sichersten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, da er nicht nur unter freiem Himmel und an der frischen Luft ausgeübt wird, sondern jeder einzelne Sportler dauerhaft einen weitaus größeren Abstand als den vorgeschriebenen Mindestabstand zu seinen Mitspielern einhält“, erklärt Tamara Trier, Clubsekretärin der Golfanlage Gimborner Land.

Endlich wieder spielen

Seit Mitte Februar sind die Golfplätze auch im Oberbergischen Kreis wieder geöffnet. In Gummersbach-Berghausen wo die Golfanlage Gimborner Land beheimatet ist, freuten sich unter anderem alteingesessene Mitglieder wie William Gartshore, Gerhard Hartlieb, Martina Dumke oder die Eheleute Gudrun und Frank Lütten darüber, endlich wieder spielen zu dürfen.

Gleich am ersten Wochenende hatte auch der Golfclub Oberberg in Reichshof alle Hände voll zu tun. „Der Neustart traf zusammen mit dem frühsommerlich-warmen Wetter. Von daher war die Anlage sehr gut ausgelastet, zumal durch die immer noch geltenden Kontaktbeschränkungen ja nur Zweiergruppen im entsprechenden Abstand an den Start gehen können. Heute sind wir drei Tage im Voraus fast ausgebucht“, berichtet der Leiter des Service Centers Mathias Wieland.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das zeigt auch das stetig wachsende Interesse am Golfen. So meldet der Deutsche Golfverband einen Mitgliederzuwachs von 1,4 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Der Golfclub Oberberg liegt sogar deutlich darüber. „Golf erfährt als Sport in freier Natur zunehmend an Wertschätzung. Man erkennt an, dass jeder Golfplatz auch eine gepflegte Kulturlandschaft ist“, sagt Mathias Wieland zur Entwicklung.

Gute Pflege ist auf den Anlagen in Reichshof und Berghausen das Stichwort. Die Zwangspause während des Lockdowns nutzten die Greenkeeper über die üblichen, alljährlichen Maßnahmen hinaus zur Aufbesserung der Anlage.

Im Gimborner Land wurden aufwendige Baumschnittarbeiten verrichtet und das Wasserhindernis, die sogenannte Penalty Area, erneuert. Zudem sei die Pause für Renovierungsarbeiten im Gastronomiebetrieb genutzt worden, wie Tamara Trier mitteilt.

Die weiterhin starke Einschränkung der Gastronomie ist für die Golfanlagen der einzige Wermutstropfen einer ansonsten für sie bisher eher glimpflich verlaufenden Pandemie. Zumal die Golfplätze im Oberbergischen Kreis lediglich in den Wintermonaten von November bis Februar geschlossen bleiben. Also zu Zeiten, da wegen der kalten Jahreszeit die Anlagen ohnehin weniger besucht werden.

Aufwand ist größer geworden

Im Hinblick auf die Gastronomie sehen sich die Golfclubs aber dennoch nicht als „Corona-Gewinner“. „Sportlich gesehen hatten wir sicherlich Glück, aber alle Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Gastronomie fanden nur eingeschränkt statt oder fielen aus“, sagt Mathias Wieland.

Tamara Trier beklagt indes die Unwirtschaftlichkeit der Zweier-Gruppen: „Der Arbeitsaufwand ist deutlich größer geworden, auch weil wir die strengen Auflagen genau kontrollieren müssen.“