Mitmachen und Video einsendenWir suchen Oberbergs Karnevalstalente

Lesezeit 4 Minuten
Prototyp für selbst gemachten Karneval: der Mütterkaffee.

Prototyp für selbst gemachten Karneval: der Mütterkaffee.

Oberberg – Heute wäre es soweit gewesen: Vor allem in den Karnevalshochburgen wie Köln oder Düsseldorf wäre mit viel Tamtam und Trara die fünfte Jahreszeit eingeläutet worden. Und nicht nur dort, sondern auch bei den Jecken im Oberbergischen wäre die Vorfreude groß gewesen auf Proklamationen, Sitzungen, Partys und erst recht auf die Karnevalszüge – mit viel Klamauk und noch mehr Musik.

Doch leider kam etwas dazwischen, das hier nicht noch mal benannt werden sollte. Nur so viel dazu: Das Wort mit C macht selbst aus der Stadt mit K einen Clown der eher traurigen Gestalt. Alle Veranstaltungen sind abgesagt, auch im Oberbergischen wird es nach dem Jahreswechsel keinen einzigen Karnevalszug geben – von Tollitäten und deren Empfängen gar nicht zu reden. Im Gegenteil: Alle närrischen Regenten haben ihre Amtszeit um ein Jahr nach hinten verschoben.

Chance zur Rückkehr zu den Wurzeln

Keine Sitzungen, keine Reden, keine Musik: Karneval ist also abgesagt – oder vielleicht doch nicht? „Eigentlich“, sagt Jörg Runge, „ist das doch gerade jetzt eine große Chance, sich auf die Wurzeln zu besinnen und etwas Selbstgemachtes auf die Bühne zu bringen.“

Jury und Coaches: Sänger Dirk Meierlücke ist mit dabei.

Jury und Coaches: Sänger Dirk Meierlücke ist mit dabei.

Deshalb ist Runge, als „Dä Tuppes vum Land“ mit seinen gereimten Reden längst auch auf den ganz großen Bühnen Kölns zu Hause, auch gerne mit dabei, wenn unsere Zeitung in seiner oberbergischen Heimat bei der Aktion „Oberberg bliev jeck“ ausgerechnet in dieser seltsamen (Nicht-)Session nach den besten Rednern und Bands sucht, die es zwischen Wipperfürth und Morsbach und zwischen Loope und Wildbergerhütte gibt.

Wer kennt ein Talent?

Sie kennen jemanden, der Sie mit seinem Witz begeistert? Den Sie vielleicht sogar für den geborenen Büttenredner halten? Oder jemanden, der mit seiner Band und seiner Musik so viel Stimmung machen kann, dass er einfach auf die Bühne gehört?

Dann seien Sie doch einfach so nett und verraten Sie ihn uns! Melden Sie sich einfach in unserer Redaktion per E-Mail unter redaktion.oberberg@ ksta-kr.de oder telefonisch unter (0 22 61) 92 89-0.

Wir nehmen dann gerne Kontakt zu Ihrer Favoritin oder Ihrem Favoriten auf und versuchen sie (oder ihn) davon zu überzeugen, bei unserem Redner- und Bandwettbewerb wirklich mitzumachen. (r)

Wer sich für jeck genug hält, auf einer Bühne zu stehen – egal, ob als Büttenredner oder Karnevalsband – kann mitmachen: Schicken Sie uns ein Video mit Ihrem Auftritt. Weil die Datenmenge groß sein dürfte, melden Sie sich bitte unter redaktion.oberberg@ksta-kr.de oder telefonisch unter (0 22 61) 92 89-0. Dann klären wir die technischen Details.

Anschließend geht es erst richtig los. Jörg Runge ist gemeinsam mit Dirk Meierlücke, bekannt geworden mit der Band „The Höösch“, Teil der Jury, die auswählt, welche Bands und welche Redner im neuen Jahr mit dabei sind, wenn wir rund um die sonst tollsten Tage unser Programm auf eine Bühne bringen, die die Schutzverordnungen dann zulassen.

Ein Wörtchen mitzureden haben dabei auch Sie als Leser: Im Internet unter www.ovz-digital.de und www.ksta.de/oberberg können Sie ihre Favoriten wählen. Den Talenten winkt nicht nur der Sprung auf die digitale Bühne: Runge und Meierlücke coachen die besten Redner und Bands, der Gummersbacher Filmemacher Jannik Gramm dreht ein Video mit ihnen.

Ein trauriges Jahr für die Branche

„Karneval ist dieses Jahr ein schwieriges Thema“, sagt Dirk Meierlücke. „Roadies, Tontechniker, die gesamte Veranstaltungsbranche – für alle ist es ein sehr trauriges Jahr.“

Jury und Coaches: Redner Jörg Runge („Dä Tuppes vum Land“) ist mit dabei.

Jury und Coaches: Redner Jörg Runge („Dä Tuppes vum Land“) ist mit dabei.

Keiner wisse so richtig, wie es weitergeht. „Deshalb ist es toll, dass es die Aktion gibt – und sei es nur, damit manche mal auf andere Gedanken kommen: Für et Hätz un jäjen der Kopp.“ Auch Runge glaubt, dass ein bisschen Karneval – und sei er auch nur digital – helfen kann: „Vor allem für die Psyche.“ Ganz nebenbei, so „dä Tuppes“, könnte sich ja auch das ein oder andere Talent für oberbergische und andere Bühnen finden – für die Zeit, wenn die wieder bespielt werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir Oberberger haben schließlich schon unter Beweis gestellt, dass wir nicht ganz humorbefreit sind“, sagt Runge und meint zu Ruhm gekommene Redner wie Ferdi Huick („Bergischer Landbote“), Willibert Pauels („Ne Bergische Jung“) und – „bei aller Bescheidenheit“ – sich selbst: „Dä Tuppes vum Land“. Karneval wird eben immer besser, wenn der Oberberger ihn selbst macht.

Rundschau abonnieren