MSC NümbrechtAutomobile Schätze auf Ausfahrt in Nümbrecht

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Rund um Nümbrecht, Karin und Ulrich Rechenberger aus Morsbach nehmen das erste Mal an der Ausfahrt teil.

Mit einem prächtigen Mercedes machten sich Karin und Ulrich Rechenberger aus Morsbach auf die Ausfahrt durch das Homburger Land.

Der MSC Nümbrecht war zum 15. Mal Gastgeber der Oldtimerausfahrt rund um Nümbrecht.

Gewaltigen Zuspruch gefunden hat die 15. Oldtimerausfahrt „Rund um Nümbrecht“ des MSC Nümbrecht am Pfingstsonntag. Nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch bei den zahlreichen Schaulustigen, die den Start beim Parkhotel verfolgten. Diesmal gingen 102 Fahrzeuge auf die Piste, die ein automobiles Spektrum von mehr als 50 Jahren abbildeten. Das älteste war ein MG TD von 1950 mit 1250 Kubikzentimetern Hubraum und 54 PS von Thomas und Heike Burba aus Gaderoth. Im jüngsten, einem Porsche Cayenne Turbo 955 von 2003 mit 4,5 Litern Hubraum und 450 PS, saßen Thomas Fuchs und Andreas Morell vom MSC Altena.

„Gestartet wird in drei Klassen: Touristik, Tourensport und Sport“, erklärte Vereinsvorsitzender und Rallyeleiter Jürgen Kohlmann bei der Fahrerbesprechung im Fachjargon. Die touristische Ausfahrt erfolge auf Basis von „Chinesenzeichen“ und Naturbeschreibungen, dazu kommen Gleichmäßigkeitsprüfungen und Sonderaufgaben. Die sportliche Ausfahrt werde auf der Basis von topografischen Kartenausschnitten gefahren, beim Tourensport gebe es vereinfachte Aufgaben.

Grundregel wurden rasch vermittelt

Zuvor hatten Neulinge die Möglichkeit, sich von den MSC-Mitgliedern Jens Wirtz und Rolf Tietz die Grundregeln bei einer Ausfahrt, das Fachvokabular und das Ausfüllen des Bordbuchs erklären zu lassen. So zeigen die „Chinesenzeichen“ Kreuzungs-, Einmündungssituationen und Kreisverkehre symbolisch an, in denen die Fahrtrichtung vorgegeben wird. Die Fahrtstrecke zwischen den Zeichen ist ebenso vermerkt wie die Gesamtkilometrierung. Bei einem Kreisverkehr mit vier Einmündungen könne jedoch auch die Zahl „6“ notiert sein, was bedeute, den Kreisel einmal komplett zu durchfahren. Mit einem Schmunzeln erklärt Wirtz: „Wer es sich leicht macht und gleich die zweite Ausfahrt nimmt, übersieht vielleicht einen Baumaffen und das gibt Punktabzug.“ Was „Baumaffen“ sind, wird natürlich auch erklärt: „Schilder mit Zahlen, die in das Bordbuch einzutragen sind.“

Zusätzlich gibt es Geschicklichkeitsprüfungen – etwa die Vorgabe, rückwärts an einen Poller auf genau 50 Zentimeter Abstand heranzufahren – und eine Gleichmäßigkeitsprüfung, bei eine Strecke von 120 Metern in exakt 25 Sekunden durchfahren werden muss. Mitfahrer René Klos hat ein großes Lob für die Veranstalter vom Motorsportclub: „Diese Ausfahrt ist immer megagut organisiert.“ Seine Beifahrerin findet sogar, dass die Tour „Rund um Nümbrecht“ die „schönste Ausfahrt überhaupt“ ist: „Dabei kommt man in Ecken, die ich zuvor noch nie gesehen habe.“ Punkt 9.31 Uhr ist der erste Wagen am Start, die anderen folgen im Minutentakt.

Jürgen Kohlmann schildert, dass die Tour in zwei Etappen, abhängig vom Schwierigkeitsgrad zwischen je 70 und 85 Kilometer, im Raum Nümbrecht, Wiehl und Much gefahren wird, Mittagspause ist in Homburg-Bröl. Am Nachmittag sind dann bis auf zwei technische Ausfälle alle Teilnehmer beim Ziel am Parkhotel wieder angekommen. Sportleiter Marco Wirtz ist begeistert: „Wir haben unglaubliches Glück mit dem Wetter gehabt. Erst bei der Siegerehrung hat es geschüttet.“ Gewonnen haben in der Klasse „Sport“ Ernst Krombusch und Klaus Schwewior vom MSC Dülken, Sieger in der Kategorie „Tourensport“ wurden Norbert und Anke Gries vom CAC Kleve, den ersten Platz bei der „Touristischen Ausfahrt“ belegten Lucas Umlauf und Guido Krüger.


Oldtimermarkt in Waldbröl

Über mehr als 1500 Besucher hat sich Organisator Michael Kappenstein von „Jänen Classic“ beim „Oldtimertreffen & Teilemarkt“ am Pfingstsonntag im Gewerbepark Waldbröl gefreut. Zu sehen gab es mehr als 350 Young- und Oldtimer. „Für die Besitzer ist dieses Treffen eine gute Möglichkeit, ihre alten Schätzchen zu zeigen und zu demonstrieren, mit wie viel Liebe sie ihren Wagen wieder auf Vordermann gebracht haben“, erklärte Kappenstein. Exemplarisch wies er auf einen VW-Bulli T2, der liebevoll zu einem Schmuckstück von Wohnmobil umgebaut worden ist, und verriet die Ursache seiner eigenen Leidenschaft für alte Fahrzeuge: „Ich bin auf einem Schrottplatz aufgewachsen.“

Veranstalter Michael Kappenstein an einem Isdera 108i.

Veranstalter Michael Kappenstein mit einem Isdera 108i.

Absolutes Highlight war für viele ein Isdera Imperator 108i von 1991 mit acht Zylindern, fünf Litern Hubraum und 330 PS. „Das Auto ist in rund 10 000 Arbeitsstunden in Handarbeit gefertigt worden und vereint das Beste von Mercedes und Porsche“, erklärte sein Kölner Besitzer, der namentlich nicht genannt werden will. In dieser Ausführung gebe es nur zwei Fahrzeuge weltweit, das andere sei im Besitz eines Sammlers in Asien. Direkt neben dem Boliden mit seinen Flügeltüren parkte ein Fiat „Cinquecento“ mit zwei Zylindern, 500 Kubikzentimetern Hubraum und 18 PS. Das wie David und Goliath anmutende Duo zeigte das ganze Spektrum der ausgestellten Fahrzeuge im Gewerbegebiet. (kup)

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