Mitsing-KonzertNümbrechter Klangkünstler spielt online

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Von seinem Nümbrechter Studio aus lädt Christian Bollmann Musikfreunde aus aller Welt zum Mitsingen ein.

Von seinem Nümbrechter Studio aus lädt Christian Bollmann Musikfreunde aus aller Welt zum Mitsingen ein.

Nümbrecht – Die Welt besteht aus Klang. Derzeit allerdings fehlt der gemeinsame Gesang. Damit die gesungene Musik sich dennoch wohltuend auf die Seelen der Menschen auswirken kann, hat der Nümbrechter Klangkünstler Christian Bollmann ein „Corona-Online-Musik-Festival“ ins Leben gerufen. Ein Konzert mit dem brasilianischen Musiker und Schamanen, Daniel Namkhay, hat es via Zoom schon gegeben.

Stream bei Youtube

Zwei Mitsingkonzerte von und mit Christian Bollmann folgen am heutigen Freitag, 23. April, unter dem Titel „Himmelslieder“ und am Samstag, 1. Mai unter dem Oberbegriff „Seelengesänge“. Unter diesen Stichworten findet man auf der Plattform Youtube die Livestreams, bei denen jeweils ab 19 Uhr Gelegenheit zum Mitsingen ist. Am Freitag tritt seine Lebensgefährtin Jutta Reichardt an Bollmanns Seite auf, am Samstag – coronakonform mit genügend Abstand – Judith Maria Günzl.

Dass ein musikalisches Zoom-Meeting in der Regel den Nachteil der Zeitverzögerung hat, sei bei dem ersten Konzert nicht ins Gewicht gefallen, erläutert Christian Bollmann: „Wir haben Musik ohne Beats in freien Linien gespielt. Es war ein Klangkonzert mit Flöten, Trommeln, Rasseln und Shakern zum Zuhören und Genießen.“ Die beiden Abende, zu denen der Musiker nun einlädt, sollen dagegen durchaus zum Mitsingen anregen. Singen stärke das Immunsystem und tue der Psyche sehr gut, ist Bollmann sicher.

Kraft durch Gesang

Lieder mit kurzen Texten, die der Nümbrechter aus unterschiedlichen Kulturen und von Freunden zusammengetragen hat, werden bei den Mitsingkonzerten zur meditativen Gelegenheit, Harmonie und Inspiration wiederzufinden. „Durch Textzeilen, die nur wenige Worte enthalten, können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz auf den Klang der Musik und ihrer Stimme einlassen. Sie dringen in das Gefühl des Textes ein, machen es zu einem Mantra, das das Herz berührt.“ Christian Bollmann ist sich sehr bewusst, dass sich nicht nur die Mitglieder seiner Chöre aktuell einer schwierigen Zeit ausgeliefert sehen. „Darum möchte ich mit dem Online-Festival geistige Kräfte aktivieren, um mit der Situation fertig zu werden und, um zuversichtlich zu bleiben, dass die Zeiten sich auch wieder wandeln.“

Dabei sei es zwar bedauerlich, dass bei einer Übertragung über Youtube keine unmittelbaren Reaktionen des Publikums wahrnehmbar sind. Doch letztlich, so betont der Klangkünstler, gehe es ohnehin darum, in die Musik einzutauchen. „Dabei könnte Ablenkung durch andere Menschen sogar als störend empfunden werden. Auch ich selbst bin innerlich natürlich bei den Sängerinnen und Sängern, aber auch ganz im Klang.“ Den Chatverlauf liest der Künstler erst nach dem Konzert.

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Ein Online-Festival zu organisieren, war ursprünglich gar nicht geplant. Doch dann kam der neuerliche Lockdown, wieder wurden Kontakte radikal eingeschränkt, und der Nümbrechter wusste: „Jetzt muss ich doch noch mal etwas machen, das anderen Menschen Kraft, Mut und Freude schenkt.“

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