Kontakte meidenKontrollen der Corona-Auflagen setzen an Ostern nicht aus

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Zu zweit im Park: Das verstößt nicht gegen die Kontaktsperre, zu Hause zu bleiben wäre aber besser, sagt Landrat Hagt.

Zu zweit im Park: Das verstößt nicht gegen die Kontaktsperre, zu Hause zu bleiben wäre aber besser, sagt Landrat Hagt.

Oberberg – Zum Osterwochenende hat Landrat Jochen Hagt erneut in einer Videobotschaft an die Oberberger appelliert, die angeordneten Kontaktsperren zu befolgen und an den Feiertagen zu Hause zu bleiben. Auch wenn Ostern ein Familienfest sei, sei es wichtig, auf den persönlichen Kontakt zu verzichten und stattdessen digital, etwa über Telefon oder Videochat in Verbindung zu bleiben.

Das habe bislang gut funktioniert und seine Wirkung nicht verfehlt. In Oberberg gebe es weniger Ansteckungen als im Bundesvergleich, so Hagt im Gespräch mit dieser Zeitung. Dazu beigetragen habe auch, dass das Kreisgesundheitsamt von Anfang an viele Tests durchgeführt und sehr erfolgreich die Ansteckungswege nachverfolgt und die Infektionsketten durch rund 1700 Quarantäneverfügungen habe unterbrechen können.

Steigende Infektionszahlen nach Aufhebung der Sperren

Seit Tagen liegt die Zahl der aktuell Infizierten unter 200 und die in den Krankenhäusern zu versorgenden Personen um die 25. Die Anzahl der Betten in Infektions- und Intensivstationen in den heimischen Krankenhäusern reichten bislang aus.

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Aber Hagt weiß: Je mehr die Sperren nach dem 19. April aufgehoben werden, desto mehr werden vermutlich auch die Infektionszahlen wieder steigen. Ohnehin „erwarten alle, dass die Pandemie Ende April, Anfang Mai deutlich an Fahrt aufnimmt. Darauf bereiten wir uns vor.“

Sämtliche Ordnungsämter im Kreis und die Polizei über Ostern im Einsatz

Selbst zu entscheiden über den Grad der Einschränkungen des alltäglichen Lebens hat der Kreis nichts. Aber er muss die Folgen der auf Bundes- und Landesebene getroffenen Beschlüsse zur Corona-Krise hier vor Ort managen. Und dazu würden auch stark zunehmende Fallzahlen gehören.

Schon am vergangenen Wochenende hatten zahlreiche Bürger das schöne Wetter zu Spaziergängen, Wanderungen, Rad- oder Motorradtouren genutzt. Das ist nach wie vor nicht verboten, so lange die Abstandsregeln eingehalten und es keine Menschenansammlungen gibt. „Aber bloß weil es nicht verboten ist rauszugehen, ist es auch gleich sinnvoll“, sagt der Landrat, „der Grundsatz gilt weiter: Kontakte vermeiden.“ – Und nicht nach Lücken suchen, um das Verbot zu umgehen.

Über Ostern dürfte es aber trotzdem noch mehr Menschen nach draußen ziehen. Sämtliche Ordnungsämter im Kreis und die Polizei sind im Einsatz, um das Einhalten der Abstandsregeln zu kontrollieren – und um Verstöße gegebenenfalls zu sanktionieren. Hagt warnt vor allem die Motorradfahrer, die oft in Gruppen unterwegs sind: „Sobald diese während einer Fahrpause Gruppen von mehr als zwei Personen bilden, liegt ein Verstoß gegen das Kontaktverbot vor, der mit einem Bußgeld geahndet wird.“

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