In OlpeOberbergs Polizeichef und Innenminister legen Grundstein für Polizei-Trainingszentrum

Lesezeit 3 Minuten
Oberbergs Landrat Jochen Hagt (r.), NRW-Innenminister Herbert Reul (M.) und Projektmanager Joachim Heda (l.) mit der Zeitkapsel.

Oberbergs Landrat Jochen Hagt (r.), NRW-Innenminister Herbert Reul (M.) und Projektmanager Joachim Heda mit der Zeitkapsel.

Die Aus- und Fortbildungsstätte entsteht für die Polizeibehörden Oberberg, Olpe, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein.

Am Dienstagmorgen erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für das neue Regionale Trainingszentrum Südwestfalen der Polizei, ganz in der Nähe des kleinen Örtchens Rosenthal, direkt an der Abfahrt Olpe der Autobahn 45. Ab nächstem Jahr soll die hochmoderne Aus- und Fortbildungsstätte für die Beamten der Kreispolizeibehörden Oberbergischer Kreis, Olpe, Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein zur Verfügung stehen.

„Jetzt geht’s los, nach rund zwei Jahren Vorarbeit wird nun endlich gebaut“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul in seiner Ansprache. Landesweit sollen zwölf derartige Trainingszentren entstehen – vier seien bereits fertiggestellt, jeweils vier weitere sollen in diesem und im nächsten Jahr in Betrieb gehen: „Solche Zentren sind die Grundlage für die Fortbildung der Polizei.“

Fertigstellung des regionalen Polizei-Trainingszentrums im Herbst 2025

Reul erinnerte an den Schusswaffeneinsatz der Polizei im vergangenen November in der Gummersbacher Fußgängerzone, um einen mit einem Messer bewaffneten Mann zu stoppen: „So ein Messer bedeutet Lebensgefahr – da möchte ich nicht in der Haut des Polizisten stecken.“ Er bedauerte, dass bei der Aktion auch Passanten verletzt wurden und betonte, dass die Ausbildung in den Trainingszentren auch für derartige Situationen vorgesehen sei: „Die Beamten müssen innerhalb von Sekunden präzise arbeitsfähig sein.“

Der Innenminister schilderte, dass auf dem Gelände von rund 17.000 Quadratmetern fünf Gebäude mit Dachbegrünung entstehen sollen. Das moderne Energiekonzept beinhalte Photovoltaik ebenso wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Neben zwei Indoor-Schießbahnen sei auch eine mit Lkw oder Bus befahrbare Halle geplant, mehrere Kamerasysteme sollen die Übungssequenzen aufzeichnen: „Wir brauchen nicht nur gute Waffen und eine solide Ausrüstung, sondern auch optimale Trainingsmöglichkeiten.“

Oberbergs Landrat Jochen Hagt freut sich über das beginnende Bauprojekt

Landrat Jochen Hagt freute sich, dass das Innenministerium den Oberbergischen Kreis nach dem erfolgreichen Bau des neuen Polizeigebäudes in Gummersbach auch mit der Planung des Regionalen Trainingszentrums betraut habe. Er zeigte sich beeindruckt, wie schnell sich Polizisten immer wieder in Ausnahmesituationen hineinversetzen können: „Eine gute Vorbereitung ist entscheidend und optimal für den Schutz der Bevölkerung.“

Gemeinsam mit Herbert Reul befüllte er eine Zeitkapsel. Der Innenminister legte ein Grundgesetz und einen Respekt-Pin der Polizei hinein, Hagt eine Ausgabe der „Welt“ und ein tagesaktuelles Exemplar dieser Zeitung. Gemeinsam mit dem Olper Landrat Theo Melcher, Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises, Frank Tölle von der Investment-Gesellschaft und Projektmanager Joachim Heda deponierten sie die Rolle im Grundstein.

Heda erläuterte, dass die Kosten für das Projekt im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen. Neben den von Reul genannten Gebäuden soll auch ein Trainingshaus mit realistischen Einbauten wie der Schalterhalle einer Bank, eine Gaststätte oder eine Wohnung entstehen. Daneben sei eine „Amokhalle“ geplant, die vor unterschiedlichen Kulissen ein reales Training ermögliche.

Der Projektmanager führte aus, dass sämtliche Anträge und Gutachten erledigt seien, sodass unmittelbar mit den Tiefbauarbeiten begonnen werde. Bei einer Bauzeit von etwa 18 Monaten rechne er mit einer Übergabe im Herbst 2025.

Rundschau abonnieren