Hohe GaspreiseWassertemperatur in Oberbergs Bädern wird gesenkt

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Schwimmenlernen ist auch weiterhin möglich – allerdings in kühlerem Wasser.

Dem frühen Beispiel der Gummersbacher Stadtwerke folgen nun auch andere Betreiber von Schwimmbädern im Kreis. Bereits Mitte Juli haben die Stadtwerke im „Gumbala“ – vorerst bis Ende August – die Sauna dichtgemacht, um den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Um jeweils zwei Grad ist zudem die Temperatur in den Becken und im Whirlpool reduziert worden. Einschränkungen im Betrieb des „Gumbala“ soll es dagegen nicht geben.

Davon ist auch in anderen Städten und Gemeinden bisher keine Rede. Jüngst hatte der Schwimmverband NRW seinen Befürchtungen Ausdruck verliehen, Kurse könnten abgesagt werden, was insbesondere dem Unterricht von Kindern und anderen Schwimmanfängern dramatischen Schaden zufüge. Immer weniger Menschen würden damit früh das Schwimmen lernen – ein fataler Trend, der in der Zeit der Pandemie mit der Schließung von Bädern bereits begonnen habe, so der Verband.

Bad wird von der Gemeinde betrieben und mit Gas beheizt

In Nümbrecht versichert Bürgermeister Hilko Redenius, dass der Betrieb im „Element“ so lange wie möglich normal weiterlaufe, auch sollen der Schwimmverein und die DLRG ihre Zeiten behalten. Das Bad wird von der Gemeinde betrieben und mit Gas geheizt, die Wassertemperatur wurde aber von 28 auf 24 Grad im Sportbecken und von 32 auf 26 Grad im Kinderbecken gesenkt. Zudem wurde der wöchentliche Warmbadetag gestrichen.“

In kühleres Wasser steigen ab sofort auch die Gäste von Waldbröls neuer Badewelt „Balneo“. Von Einschränkungen spricht dort Markus Fischer als Geschäftsführer der Betreibergesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“ aber nicht. Das Sportbecken hat nun 26 statt 27 Grad Celsius, das Lehrschwimmbecken 28 statt 29, das Kinder- und Babybecken schließlich 30 statt 32 Grad. „Problematisch könnte es nach September werden, da dann ein neuer Gasliefervertrag geschlossen werden muss“, so Fischer. „Im Moment würde das Balneo in etwa beim vierfachen Preis landen.“ Ob dann Einschränkungen oder andere Anpassungen notwendig werden, das werde dann mit der Stadtverwaltung erörtert.

Alle Heizungen warten und optimieren lassen

Stadt Wiehl und ihre Freizeit- und Sportstättengesellschaft beraten heute über den Umgang mit der Energiekrise, sagt Stadtsprecher Volker Dick. „Dabei geht es weniger um die relativ überschaubaren Kosten für die auslaufende Saison des Bielsteiner Freibads als um die Wiehler Wasser-Welt und vor allem die benachbarte Eishalle.“

Bis Ende des Monats müsse entschieden sein, ob und wie diese Einrichtungen im Herbst und im Winter betrieben werden. Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies sagt, dass die Gemeinde grundsätzlich eine Reduzierung der bisherigen Standards in allen Gebäuden vorsehe, die sich in ihrem Besitz befinden. Alle Heizungen will er warten und optimieren lassen. Das Bad in Hunsheim wird allerdings mit einer Hackschnitzelheizung bereits regenerativ beheizt. Im Schwimmbad von Wildbergerhütte soll die Raum- und Lufttemperatur nur moderat gesenkt werden, „da dort immer noch junge Schwimmer die Hauptnutzer sind“. Einschränkungen der Öffnungszeiten oder der Ausfall von Kursen seien derzeit nicht geplant, sagt Gennies.

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Patrick Doll, Geschäftsführer der Gesellschaft, die das „Monte Mare-Bad“ in Eckenhagen betreibt, versichert, man sei auf viele Szenarien vorbereitet und daher in der Lage, kurzfristig zu reagieren. Die Wassertemperaturen würden seit Jahren geringfügig der Jahreszeit und der Witterung angepasst, sodass es keine Beeinträchtigungen für die Gäste gebe. Ebenso würden es im Saunabetrieb keine Einschränkungen vorgenommen, Kurse sollen nicht gestrichen werden. „Die Menschen haben lange genug gewartet, bis sie nach pandemiebedingten Einschränkungen wieder baden und saunieren und damit etwas für ihre Gesundheit tun konnten.“ Das Wasser im Panoramabad Engelskirchen wird vollständig regenerativ mit Solarthermie geheizt. „Die kleine Öl-Stützheizung war dieses Jahr noch nicht in Betrieb“, sagt Schwimmmeister Andreas Bolte. 

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