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40-jähriges JubiläumIn Reichshof wurden erneut Majestäten beim Fletschenfest ermittelt

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Ein Gruppenfoto der Sieger des diesjährigen Fletschenfestes.

Meisterliche Leistungen an der großen Fletsche (v.l.): das Königspaar Niklas und Julia Schöler mit ihren Kindern Emma und Paul, Vereinsmeister Christoph Töpler, Kaiserpaar Kevin und Ann Kristin Valbert sowie Jugendvereinsmeisterin Sophie Mark.

Bereits mit dem 16. Schuss hatte Niklas Schöler den Styroporvogel zerlegt. Er ist der neue „Fletschenkönig“ in Reichshof-Hahnbuche.

Die Dorfgemeinschaft „Im Grund“ in der Reichshofer Ortschaft Hahnbuche hat seit Samstag einen neuen Fletschenkönig. Im 40. Jubiläumsjahr des Vereins verlief der Wettbewerb mit der Riesenzwille weniger spannend als schnell: Bereits mit dem 16. Schuss hatte Niklas Schöler den Styroporvogel zerlegt. An seiner Seite gehen Ehefrau Julia und die Kinder Emma und Paul mit ihm durch das Königsjahr. Begleitet werden sie vom Kaiserpaar Kevin und Ann Kristin Valbert in ihrem zweiten Regierungsjahr.

Vereinsmeister wurde Christoph Töpler. Nach Wilfried Sterzenbach und Lukas Flitsch reihte er sich in die Liste der Vereinsrekordhalter ein. Bei 20 Schüssen auf den diesmal blechernen Vogel traf er beeindruckende 18-mal. Bei den Jugendlichen konnte sich Sophie Mark mit drei Treffern von zehn Schüssen durchsetzen.

Fletschenfest: Zum Jubiläum wurde erstmals ein Kindervogel aufgehängt

Im Jubiläumsjahr wurde erstmals ein Kindervogel für die Altersklasse bis zwölf Jahre aufgehängt. Kindervereinsmeisterin wurde Lina Friedrichs mit vier Treffern. Vereinsvorsitzender Kevin Valbert bedauerte, dass die Urenkelin von Theo Friedrichs aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Krönung teilnehmen konnte. Für sie gab es ein dreifaches „Hahnbücher Schmieß Drupp“ – so laut, dass sie es womöglich auf ihrem Krankenlager hören konnte. Valbert erläuterte, dass Friedrichs vor mehr als 40 Jahren die Astgabel im Wald gefunden hatte, die noch heute als Fletsche verwendet wird.

Axel Sterzenbach, der den Verein 1985 mitgegründet hatte, erinnerte sich, dass es zuvor Bestrebungen gegeben hatte, Schießwettbewerbe mit dem Luftgewehr durchzuführen. Das sei jedoch auf Kritik von benachbarten Schützengesellschaften gestoßen. „So sind wir auf das Fletschenschießen gekommen.“

Beim Fletschenfest kommt es auf die richtige Ausrüstung und Taktik an

Allerdings fehlte noch der richtige Spanngummi. Sterzenbach verriet schmunzelnd: „Nachdem es mit Fahrradschläuchen nicht so richtig klappte, haben wir es sogar mit BHs versucht.“ Letztlich seien sie auf die Dichtgummis von Kanalrohren gestoßen. Diese früher verwendete Form gibt es heute jedoch nicht mehr: „Gut, dass wir uns rechtzeitig für die kommenden Jahre eingedeckt haben.“

Kevin Valbert schilderte zudem, dass es am Wochenende zuvor eine weitere Neuerung im Jubiläumsjahr gegeben habe. Erstmals hatte ein Kinder- und Jugendzeltlager im Festzelt stattgefunden. Nach Spielen am Nachmittag gabs eine Nachtwanderung. Die Übernachtung im Zelt solle auf jeden Fall Bestandteil des Fletschenfestes werden.

Auch das Menschenkickerturnier gehört dazu. Nachdem der Verein dieses Spielgerät in den vergangenen Jahren mieten musste, hat nun ein ortsansässiger Unternehmer ein eigenes gespendet und in einer sehr massiven Eigenkonstruktion auch selbst gebaut. Das Premierenturnier am Freitag gewann diesmal der Dorfverein Blankenbach.

Eine Besonderheit zum Jubiläum gab es dann auch am Sonntag. Beim Teamschießen zielten die Teilnehmer nicht auf einen Vogel, sondern auf eine „40“. Doppelte Punktzahl gab es für den Innenbereich der Null, falls der Schütze es schaffte, die dahinter befindliche Blechplatte umzulegen. Bei dem Wettbewerb zwischen 13 Teams ging es Kopf an Kopf und drei davon kamen ins Stechen um den ersten Platz. Am Ende gewann das Team Koxholt vor Sunpower und Branscheid.