Nach Borkenkäferbefall70 Kinder forsten Hang in Reichshof wieder auf

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Landesforsteinsatz_Waldjugend

Rund 70 Waldläufer aus ganz NRW forsteten  eine von Wind und Borkenkäfer mitgenommene Fläche wieder auf. 

Reichshof-Obersteimel – Der Forsteinsatz des Landesverbandes der Deutschen Waldjugend hat erneut an der Wiehltalsperre bei Obersteimel in Reichshof stattgefunden. Bereits vor zwei Jahren war nur wenige hundert Meter weiter ein Hohlweg bei Nothausen freigelegt worden.

Am Samstagmorgen trafen sich bei bestem Pflanzwetter rund 70 Waldläufer aus Meinerzhagen, Windeck, Oberhausen, Viersen, Würselen, Hiddenhausen und Windfus auf einer etwa drei Hektar großen Brachfläche, um einen von Sturmtief Friederike 2018 und dem Borkenkäfer 2019geschädigten Hang wieder aufzuforsten.

Bepflanzt mit Stieleichen und Schwarznüssen

Dafür hatte Revierförster Thomas Weber, Patenförster der Waldjugend Windfus und seit Ende vergangenen Jahres auch Landespatenförster, rund 10.000 Bäume besorgt: Stieleichen, Weißtannen, Ess- und Rosskastanien sowie Schwarznuss und Kirschen.

Weber legt großen Wert darauf, keine Monokulturen mehr entstehen zu lassen. Auch hat er bei den Bäumen auf eine Altersmischung von zwei bis maximal fünf Jahren geachtet, um einen möglichst großen Erfolg in dem sich verändernden Klima zu erzielen: „Es gibt einfach noch zu wenig Erfahrungen bei der Anlage von Mischwald. Früher wurden vorwiegend Monokulturen und die in der drei- bis vierfachen Dichte gepflanzt.“

Mit diesem Konzept und seinen sieben Mitarbeitern vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW will Weber in den kommenden Wochen weitere 50.000 Bäume in zwölf verschiedenen Arten pflanzen: „Die Hilfe der Waldjugend ist für uns eine große Erleichterung.“

Wurzelschutz für Trockenperioden

Die Wurzeln der Jungpflanzen sehen richtig glibberig aus. „Das liegt an dem Algengel“, erklärt Weber. Diese Wurzelbehandlung sorge für eine bessere Wasserversorgung, falls im Frühjahr wieder eine Trockenperiode einsetzt.

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Je nach Baumart setzt der Förster auf einen differenzierten Schutz: Manche Areale würden eingezäunt, anderen Bäumen wird ein Kunststoffrohr übergestülpt, das zudem wie ein Mini-Treibhaus wirke.

Größter Feind ist die Maus

Ganz wichtig seien auch die Greifvogeljulen. Zehn dieser T-förmigen Ständer werden auf der Fläche verteilt aufgestellt, um Raubvögeln eine optimale Ansitzmöglichkeit zu bieten. „Unsere größten Feinde sind die Mäuse, sie fühlen sich im Gras und in den Brombeeren pudelwohl, fressen die Wurzeln und knabbern an den Wurzelhälsen.“

Horstleiterin Barbara Schneider, ihr Mann Jörg und ihre Stellvertreterin Nadine Engelberth mit Mann Christoph koordinieren den Einsatz und die Verpflegung der Waldläufer. Mittags gibt es Bockwürstchen, danach Kuchen und abends wird am Feuer im Zeltlager, das die von weiter Angereisten errichtet haben, gegrillt.

Weber freut sich: „Uns macht es Spaß, mit den Kiddys zu arbeiten, und sie können erleben, wie ein Wald entsteht.“

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