Rückblick auf das Jahr 2023Feuerwehr Reichshof fordert Unterstützung

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Das Foto zeigt die Feuerwehrleute aus Reichshof, die im Rahmen der Jahresdienstbesprechung geehrt wurden, dazu Bürgermeister Rüdiger Gennies (l.) und Sascha Frede (r.).

Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Reichshof: Die Geehrten mit Bürgermeister Rüdiger Gennies (l.) und Sascha Frede (r.).

Zum ersten Mal moderierte Sascha Frede, als Nachfolger von Christoph Dick, die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Reichshof.

„Das ist das erste Mal, dass ich eine Jahresdienstbesprechung moderiere“, sagte Sascha Frede. Der Leiter der Reichshofer Feuerwehr hat im März vergangenen Jahres die Nachfolge von Christoph Dick angetreten und hatte nun seine Premiere in dieser Funktion. Zuvor hatte die FFR Bigband unter Leitung von Karl-Werner Doepp im Kulturzentrum der Eckenhagener Gesamtschule für einen schwungvollen Einstieg gesorgt.

Zunächst gab Frede einen Überblick über die Personalstärke der sechs Abteilungen. In der jüngsten seien 36 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und neun Jahren an den Standorten Eckenhagen-Hespert und Denklingen organisiert. Aus organisatorischen und personellen Gründen sei die frühere Kinderfeuerwehr Odenspiel nach Denklingen verlagert worden. Die Jugendwehr im Alter von zehn bis 17 Jahren habe einen Personalstamm von 107. Er sei sehr froh darüber, dass die beiden Gruppen mit insgesamt 143 Mitgliedern kreisweit eine der größten Kinder- und Jugendfeuerwehren stellten.

Insgesamt fast 600 Mitglieder bei der Feuerwehr in Reichshof

Die Einsatzabteilung mit 263 Aktiven werde unterstützt von elf Tagesalarmern. Hinzukämen 54 Wehrleute in der Ehren- und 14 Mitglieder in der Unterstützungsabteilung sowie 109 Musiker. Insgesamt seien das 583 Kameraden: „Es macht mich stolz und zugleich auch demütig, der Leiter einer so großen und bunten Feuerwehr sein zu dürfen.“ Dieses große Team führe man „nicht mal so eben nebenbei“, doch sei er sich sicher, im Austausch mit der Reichshofer Verwaltung „lösungsorientierte Veränderungen und Unterstützung“ zu erhalten.

2023 habe es 285 Alarmierungen gegeben, davon 180 Fälle von Technischer Hilfeleistung und 80 Brandeinsätze, berichtete der Feuerwehrchef: „Ein vergleichsweise ruhiges Jahr, da es keine langen Dürreperioden gab.“ 21 Personen seien aus teils lebensbedrohlichen Lagen gerettet worden.

Feuerwehr Reichshof: Viele Einsätze an Weihnachten

Doch im Dezember habe es auch einen Unfall gegeben, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Bei vier Einsätzen sei es darum gegangen, Tiere zu retten. Kurios sei das Unglück eines Pferdes gewesen, das in einen Pool gestürzt war. Auch Weihnachten sei wegen anhaltenden Dauerregens buchstäblich „ins Wasser gefallen“. So musste die Einheit West an Heiligabend und am ersten Feiertag siebenmal aufgrund vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume ausrücken.

Maik Bourbones, Jugendfeuerwehrwart der Gemeinde, berichtete, dass das vergangene Jahr mit Weihnachtsbaumsammlungen und den Vorbereitungen für mehrere Osterfeuer erfolgreich gestartet war. Das Sommerzeltlager am Steinhuder Meer mit der Besichtigung eines Luftwaffenstützpunktes sei zwar grandios gewesen, doch sei das Betreuungsteam dabei an seine Belastungsgrenzen gekommen. Eine personelle Verstärkung sei unbedingt nötig, sagte er an die Verwaltung gerichtet: „Da muss umgehend etwas geschehen.“ In Kürze soll eine weitere Kinderfeuerwehrgruppe in Mittelagger eingerichtet werden.

Die Feuerwehr ist der Airbag für die Sicherheit in der Gemeinde Reichshof.
Rüdiger Gennies, Bürgermeister Reichshof

„Die Feuerwehr ist der Airbag für die Sicherheit in der Gemeinde Reichshof“, betonte Bürgermeister Rüdiger Gennies. Daher unterstütze die Gemeinde diese Arbeit nach Möglichkeit, auch in haushaltswirtschaftlich schwierigen Zeiten. So werde jährlich gut eine Million Euro für den laufenden Feuerwehrbetrieb bereitgestellt. In dieser Summe enthalten sei die Schaffung einer weiteren Stelle für einen Gerätewart.

Der Bürgermeister führte aus, dass in der Zeit von 2024 bis 2027 rund 1,8 Millionen in Fahrzeuge und Geräte investiert werden sollen, hinzukämen 1,2 Millionen für Bau- und Modernisierungsvorhaben am Gerätehaus Wehnrath. Die Arbeiten daran sollen noch in diesem Frühjahr beginnen und zum Jahresende abgeschlossen sein, die Erstellung des Flächennutzungsplans für den neuen Standort der Einheit Heischeid/Büchermühle stehe kurz vor der Erlangung der Rechtskraft.


Ausgezeichnete Feuerwehrleute

Bei der Jahresdienstbesprechung wurde eine Reihe von Kameradinnen und Kameraden ausgezeichnet: Feuerwehr-Ehrenzeichen: Jörg Altjohann, Thomas Dick, Maik Häger, Gregor Knaupe, Frank Naujock, Ingolf Preuß, Thomas Riehl, Jürgen Ringsdorf, Stefan Theile und Michael Veith (35 Jahre, Gold); Alexander Dick, Marcus Haas, Jennifer Hebel, Achim Ringsdorf, Ingo Thape und Katharina von Weschpfennig (25 Jahre, Silber).

Langjährige Mitglieder: Hermann Wolfslast (70 Jahre); Eckhard Günter (60); Martin Kästner, Manfred Krämer und Udo Steiniger (50); Frank Riehl und Karsten Zittlau (40); Dieter Achenbach, Robin Assmann, Marina Bieker, Emily Joyce Brodhäcker, Sarah Kattwinkel, Christan Koch, Nathan Köllner, Tom Krämer, Leon Maurice Kranz, Julian Lange, Oliver Mertens, Madeleine Mosberger, Marius Otto, Alina Schumacher und Sophie-Michelle Semmler (10). 

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