Drei KuhnsWildberger Jecken inthronisierten das neue Dreigestirn der Reichshofer Ortschaft

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Ein Dreigestirn steht, gekleidet in den Ornaten, auf der Bühne. Der Prinz in der Mitte spricht in ein Mikrofon.

Wenn der Vater mit den Söhnen: In Wildberg wurden Prinz Torsten II. (Kuhn) zusammen mit seinen Söhnen Lukas (20) als Ihre Deftigkeit und Phillip (23) als Ihre Lieblichkeit Philippa proklamiert.

Prinz Torsten II. aus dem Hause Kuhn wurde mit seinen Söhnen Lukas und Phillip im neuen Dreigestirn der Tolle Elf KG Wildberg (Reichshof) proklamiert.

Dass der Prinz und seine Prinzessin ein Ehepaar sind, geschieht häufiger, dass aber ein Dreigestirn aus einer Familie stammt, das gibt es nur in der Reichshofer Ortschaft Wildberg. Am Freitagabend wurden Prinz Torsten II. aus dem Hause Kuhn zusammen mit seinen Söhnen Lukas (20) als Ihre Deftigkeit und Phillip (23) als Ihre Lieblichkeit Philippa im neuen Trifolium der Tolle Elf KG Wildberg proklamiert. Dass Torsten die Ordnungszahl Zwei im Namen führt, hat er sich selbst zuzuschreiben: Vor genau 30 Jahren war der langjährige Spieß der Prinzengarde als 22-Jähriger schon einmal Soloprinz in dem Grubendorf.

Zu Beginn der Proklamation hatte die Minigarde als Eisbrecher die Gäste in der voll besetzten Glück-Auf-Halle mit ihrem Showtanz „Sonne, Mond und Sterne“ in Stimmung gebracht. Unter der launigen Moderation von Präsident Georg Freund und seinem Vorgänger Leander Zielenbach verabschiedeten die Jecken im Saal das scheidende Dreigestirn Prinz Sonja I., Bauer Claudia und Jungfrau Kathrin nach ihrer dreijährigen Amtszeit.

Rathauschef Rüdiger Gennies inthronisierte das neue Dreigestirn

Um gar nicht erst Wehmut aufkommen zu lassen, präsentierte die Teeniegarde sofort danach ihren Gardetanz, bevor Hans-Peter Lipka und Karin Pletz als Gesangsduo „Schunkelpitter und Kölsche Katti“ die Regie übernahmen und mit ihren Karnevalsliedern den Boden für die Große Garde der KG bereiteten, die einen bejubelten Gardetanz auf die Bretter legte.

Von der Coronazeit etwas dezimiert trat die Tanzgruppe „Konfettis“ aus dem sauerländischen Valbert auf die Bühne und überzeugte durch eine hervorragende Synchronizität. Trainerin Jaqueline Lütticke war begeistert: „Meine Mädels waren nur für den Bruchteil einer Sekunde erstarrt, als der DJ das falsche Lied gespielt hat, und haben dann sofort losgelegt.“

Im Karneval gelten zum Glück ganz eigene und freie Regeln[...].
Rüdiger Gennies

In seiner Proklamationsansprache betonte Bürgermeister Rüdiger Gennies die Bedeutung der Abwechslung des karnevalistischen Treibens in einer Zeit weiterer Krisen nach der Coronaphase: „Im Karneval gelten zum Glück ganz eigene und freie Regeln – hier ist erlaubt, was sonst verboten ist, hier wird verspottet, was sonst tierisch ernst genommen wird.“ Er bewunderte, dass Wildberg als eine historische Karnevalshochburg vorwiegend mit „Eigengewächsen“ lokale Ereignisse gekonnt in Szene setze: „Das ist Karneval live.“

Nachdem der Rathauschef das neue Dreigestirn mit Zepter, Dreschflegel und Spiegel inthronisiert und dafür einen Orden erhalten hatte, verkündete Prinz Torsten II. das Sessionsmotto: „Dat Beste unter allen Viren, is dat zum Karneval ze fieren. Häst Du dat eenmol drin im Bloot, dann jeht et Dir up ewig joot. Drum losst üch alle infiziere, um mit us zesamme ze fiere.“

Auch Wolfgang Köckerling, Vizepräsident des Regionalverbandes Rhein-Berg vom Bund Deutscher Karneval, erteilte mit den Nadeln des Verbands seinen Segen für die neuen Majestäten. Er betonte die Bedeutung der Tanzgruppen im Karneval und wandte sich an die Wildberger Garden: „Danke, dass Ihr dabeigeblieben seid – das ist keine Selbstverständlichkeit.“

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