Triathletin Dorothee Klasen beim Ironman„Die Vorfreude dauert jetzt ein Jahr länger“

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Triathletin Dorothee Klasen ist froh über die Trainingsmöglichkeiten, die sie hat.

Triathletin Dorothee Klasen ist froh über die Trainingsmöglichkeiten, die sie hat.

Gummersbach – Zwei Monate habe die Unsicherheit an ihr genagt, sagt Triathletin Dorothee Klasen (55). Dann war die Entscheidung gefallen: Der Ironman auf Hawaii wurde aus dem Oktober ins nächste Jahr verschoben, auf den 6. Februar. Gleichzeitig behält der Ironman 2021 seinen Termin im Oktober bei. Schon qualifizierte Athleten wie die Gummersbacherin konnten wählen, ob sie im Winter oder im Herbst starten möchten.

„Ich finde, die Organisatoren haben sich ganz schön viel Zeit gelassen für ihre Entscheidung“, sagt Dorothee Klasen. Durch die weltweit herrschenden Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie hätte sie schon länger nicht mehr an eine Austragung der Ironman-Weltmeisterschaft geglaubt.

Trotz Qualifikation wurde gezittert

Das aus eigener Erfahrung: Mit ihrem Mann Frithjof Klasen, der in Melbourne an einem Forschungsprojekt arbeitete, hatte sie im März das letzte Flugzeug von Australien nach Deutschland nehmen können. „Es war gespenstisch, denn wir waren die einzigen Passagiere am Flughafen, und mir war klar, dass sich innerhalb von vier oder fünf Monaten im Flugverkehr wohl nichts ändern wird“, sagt die Triathletin.

Im dritten Anlauf hatte Dorothee Klasen im August 2019 in Vichy die Qualifikation in ihrer Altersklasse für den weltberühmten Triathlon-Wettkampf geschafft und sich damit einen langgehegten Traum erfüllt. Jetzt begann für sie das große Zittern. Denn hätten sich die Organisatoren entschieden, den Ironman auf Hawaii in diesem Jahr ersatzlos zu streichen, hätte sie ihren Startplatz verloren wie die anderen 800 Triathleten, die sich bereits qualifiziert hatten. 1500 Plätze waren noch frei und für die fallen durch Corona die vielen Qualifikationswettkämpfe aus.

„Ein Stein vom Herzen gefallen“

„Man hat uns die Wahl gelassen, an welchem Termin wir starten wollen“, sagt Dorothee Klasen. Da sie davon ausgeht, dass das Reisen im Februar über die USA nach Hawaii noch nicht problemlos vonstatten geht, wählte sie den Oktober. „Mir ist einfach ein Stein vom Herzen gefallen, dass ich meinen Startplatz behalte.“

Der Lockdown kam für die Triathletin mitten im Vorbereitungstraining. „Das war schon krass, ich habe das Pensum direkt auf Null heruntergefahren.“ Zwei Wochen nutzte sie die Ruhe, merkte, wie gut es ihr tat und wie wertvoll es ist, dass die deutschen Athleten, anders als ihre Konkurrenten aus Spanien, Frankreich oder Italien das Haus verlassen durften. „Ich habe mit Genuss wieder mit dem Training begonnen“, sagt sie. Dabei verfolgt sie auch bei sich die Linie, die sie als Trainerin ihren Schützlingen bei der LG Gummersbach in Corona-Zeiten mit auf den Weg gibt: „In erster Linie geht es darum, dass Immunsystem zu stärken.“

Athletik ganz oben auf dem Trainingsplan

Acht Stunden die Woche arbeitet die Ausdauersportlerin mit Trainerin Steffi Steinberg vor allen an den Grundlagen. „Man hat auch Zeit, an seinen Schwächen zu arbeiten“, führt die Gummersbacherin weiter aus. Bei ihr steht verstärkt Athletik auf dem Trainingsplan.

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Dass Dorothee Klasen jetzt noch ein weiteres Jahr auf die Erfüllung ihres Traums warten muss, nimmt sie gelassen. „Die Vorfreude dauert jetzt einfach noch ein Jahr länger“, sagt sie. Dafür gebe es dann einen regulären Wettkampf.

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