„Unnenberg-Treff“Eine Bratwurst mit Aussicht für Biker und Wanderer

Lesezeit 3 Minuten
Viele Bikergruppen steuern gern den Imbiss von Ilona Weißenfels an, um sich zu stärken.

Viele Bikergruppen steuern gern den Imbiss von Ilona Weißenfels an, um sich zu stärken.

Unnenberg – Eine Aussicht, die ihres Gleichen sucht, eine erholsame Rast in entspannter Atmosphäre und nicht zuletzt eine kleine Stärkung für den knurrenden Magen: Das versprechen sich Ausflügler, wenn sie sich zu Fuß, zu Pferd, im Auto oder auf dem Motorrad auf den Weg zum Gipfel des Unnenbergs begeben.

Vor allem an den Wochenenden ist der Berg in Marienheide gut besucht, so auch am vergangenen Sonntag: Es herrscht reges Kommen und Gehen. In gewöhnlichen Jahren sind etwa Corny Köster (36) und Jess Blum (31) aus Köln als die „Fernreiser“ in anderen Ländern auf ihren Motorrädern unterwegs, jüngst aber hat das Paar den Aussichtsturm eher zufällig bei einer Tour entdeckt.

Nicht nur das Kölner Paar Corny Köster und Jess Blum genießt bei seinen Touren durchs Bergische die Aussicht vom Turm auf dem Unnenberg.

Nicht nur das Kölner Paar Corny Köster und Jess Blum genießt bei seinen Touren durchs Bergische die Aussicht vom Turm auf dem Unnenberg.

Und wieder legen die beiden dort ein Pause ein und schnaufen den Turm hinauf, bevor sie die letzten 70 Kilometer ihres Ausflugs bewältigen. Die Sicht auf die Aggertalsperre und der weite Ausblick seien etwas Besonderes, schwärmen die Kölner. „Aber auch die Auswirkungen des Borkenkäfers zeigen sich deutlich von hier.“

Abgelegen, aber interessant und nicht überlaufen

Mit einer Höhe von 506 Metern gehört der Unnenberg neben Homert (518 Meter) und Silberkuhle (515 Meter) zu den drei höchsten Erhebungen im Kreisgebiet. Neben der weiten Aussicht hat er Unnenberg noch viel mehr zu bieten, ist sich Ilona Weißenfels sicher.

Im Kiosk und im Biergarten an der geschlossenen Turmgaststätte betreibt sie seit 2015 eine kleine Gastronomie. An Wochenenden und Feiertagen serviert Weißenfels im „Unnenberg-Treff“ Brat- und Currywurst, belegte Brötchen, Kaffee und Kuchen, manchmal machen Bands dazu Musik.

Unnenberg lockt Wanderer und Reisende an

Das Ausflugsziel hat Tradition: Schon seit mehr als 100 Jahren krönt der Aussichtsturm den Unnenberg, er lockt Wanderer und andere Reisende an. „Leute, die oft an der frischen Luft sind, verbreiten eine besondere Stimmung“, hat die Gastronomin beobachtet. „Hier ist die Atmosphäre sehr familiär.“ Und das komme gut an: So öffnet Weißenfels ihre Gastronomie vom 1. April bis 31. Oktober.

Veranstaltung am Unnenberg

Am Sonntag, 23. August, und am Sonntag, 6. September, erwartet die Besucher auf dem Unnenberg musikalische Unterhaltung: Das Bluestrio Mojo Horst und die Breakdown Blues Band haben sich angesagt.

Die „rustikale Freiluftwirtschaft“ gefällt auch einer Biker-Gruppe aus Düsseldorf, Duisburg und Dinslaken: Miro (60), Norbert (63), Thomas (55) und Marc (26) unternehmen schon lange gemeinsam Ausflüge ins Bergische Land. Auf dem Unnenberg kehren sie zum ersten Mal ein, wollen aber sicher wiederkommen.

Viele Bikergruppen haben den Unnerberg und natürlich den Imbiss als Ziel.

Viele Bikergruppen haben den Unnerberg und natürlich den Imbiss als Ziel.

„Es ist schön hier, aber versteckt. Der Ort ist so interessant, weil er etwas abgelegen und nicht so überlaufen ist“, finden die Freunde. Ein Schild suchten die Biker vergeblich, der Routenplaner habe sie geleitet. Zehn bis zwanzig Ausflüge macht die Gruppe jährlich auf ihren Motorrädern ins Bergische, dort gebe es viele „schöne Strecken und viel zu gucken. Es macht immer wieder Spaß.“

Nicht nur Biker

Die Besucher auf dem Unnenberg sind aber nicht allein auf zwei Rädern unterwegs. „Hierhin kommen Kinderwandergruppen, Biker, Ausflügler, Pferdegruppen und Oldtimer-Fahrzeuge hin. Während Corona sehen wir auch viel mehr Familien mit Kindern“, erzählt Ilona Weißenfels.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein Parkplatz macht Turm und Wirtschaft auch für Senioren oder einen schnellen Besuch attraktiv. Drei Frauen aus Köln halten am „Unnenberg-Treff“ während einer zwölf Kilometer langen Wanderung. Die Aussicht lassen sie sich nicht entgehen. „Ich habe meinen Bruder in Meinerzhagen angerufen und gesagt, ich winke dir von da oben“, scherzt eine der Kölnerinnen, deren Familie hier wohnt. Die Gruppe folgt einem Wanderführer und sieht ihre Erwartungen bereits erfüllt. „Ein schönes Erlebnis.“

Rundschau abonnieren