Für die Arbeit mit ihrem neuen Trainer ist die 31-Jährige extra von Würzburg nach Waldbröl umgezogen.
Debee CrushProfiboxerin Deborah Melhorn trainiert jetzt bei Danyo Ilunga in Waldbröl

Seit April lebt Deborah Mehlhorn in Waldbröl und trainiert mit Danyo Ilunga im Fighting Gym.
Copyright: Siegbert Dierke
Es war im Oktober eine schnelle Entscheidung, die Deborah Melhorn bewegte, den siebenfachen Kickbox-Weltmeister Danyo Ilunga als Trainer anzufragen. Zehn Tage später begleitete der Waldbröler sie nach Marbella zu ihrem ersten Bare-Knuckle-Kampf, einem Kampf mit nackten Fäusten. Jetzt legte die 31-Jährige nach und sicherte sich als Profikämpferin den GMC OlympiX K1 Champion-Titel mit einem Sieg in Oberhausen gegen die MMA-Weltmeisterin Lilly Wendel.
Umzug von Würzburg nach Waldbröl
Dazwischen ist einiges passiert. So ist Deborah Melhorn, die unter dem Namen Debee Crush bekannt ist, von Würzburg nach Waldbröl gezogen, um mit Ilunga im Fighting Gym zu trainieren. „Die Chemie hat von Beginn an zwischen uns gestimmt“, blickt die Boxerin zurück. Als sie sich trafen, war sie gerade auf der Suche nach einem neuen Trainer.
In Waldbröl stehen täglich zwei Trainingseinheiten auf dem Programm
Elf Trainingseinheiten sind es pro Woche, davon zwei an jedem Wochentag, die sie gemeinsam absolvieren. Im Mai des Jahres hatte sie in New York ihr siegreiches Profi-Box-Debüt gegeben, als sie die Lokalmatadorin und NYPD-Polizistin Nisa Rodriguez bezwang.
Aufgewachsen in Ellwangen in Schwaben begann Deborah Melhorn schon früh mit dem Kampfsport, ebenso wie ihre vier Schwestern und zwei Brüder. Ihre Mutter habe Wert darauf gelegt, um das Selbstbewusstsein ihrer Kinder zu stärken, erzählt die Boxerin. Am Anfang standen Taekwondo und Judo, mit 18 Jahren wechselte sie zum Kickboxen und Boxen. „Ich habe mir schon mit acht oder neun Jahren begeistert Boxkämpfe angeschaut“, sagt die 31-Jährige, die ausgebildete Physiotherapeutin ist und als Personal Trainerin arbeitet.

Deborah Mehlhorn mit dem Champions-Gürtel aus Oberhausen.
Copyright: Siegbert Dierke
Die Selbstüberwindung und die Selbstdisziplin sind es, die sie am Boxen faszinieren. „Das Boxtraining beinhaltet einfach alles“, erklärt sie. „Weil es sehr ehrlich ist, man kann sich nicht verstecken“, sagt sie dazu, dass sie auch ohne Boxhandschuhe kämpft. „Es hat viel mit aushalten zu tun, doch im Ring fühle ich mich frei“, führt sie weiter aus.
Deborah Melhorn ist dreifache Deutsche Meisterin und wurde 2022 im K1 ISKA-Europameisterin. International gehört sie zu den besten drei deutschen Boxerinnen. Für Danyo Illunga, der nach einem Karriereende 2021 in Kooperation mit dem Fighting Gym im Kongo die Champions Academy gründete und seitdem hin und her pendelt, ist Deborah Melhorn die erste Boxerin, die er trainiert. Da er selbst fast ausschließlich Kickboxer war, zieht er für Bare-Knuckle oder MMA (Mixed Material Arts) Trainerkollegen zu Rate.
Weil es sehr ehrlich ist, man kann sich nicht verstecken.
An der Boxerin mag er den Enthusiasmus und den Ehrgeiz. Das zeige sich allein schon darin, dass sie nach Waldbröl umgezogen sei. Für Deborah Melhorn ein logischer Schritt, um im Profi-Geschäft Fuß zu fassen. Keine leichte Aufgabe, doch sie habe Lust darauf und es passe in der jetzigen Lebensphase eben auch. Boxen könne man noch bis Ende 30, erklärt sie.
Einen großen Schritt im Profigeschäft hat Deborah Melhorn bereits getan. Sie unterschrieb vor kurzem bei der Bare-Knuckle Fighting Championship (BKFC), der größten Kampfsportliga für diese Art von Kämpfen, einen Vertrag. So wird sie am 30. August zu ihrem zweiten BKFC-Kampf im Federgewicht in Budva in Montenegro antreten.