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„Gartenhallenbad für alle“Verträge für neues Schwimmbad in Waldbröl unterzeichnet

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Die Verträge für den Betrieb des „Gartenbades für alle“ sind unterschrieben (v.l.): Torsten Rothstein und Malte Hübsche (beide von der Gesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“) mit Waldbröls Bürgermeister Peter Koester im neuen Bürgerdorf am Alsberg.

Die Verträge für den Betrieb des „Gartenbades für alle“ sind unterschrieben (v.l.): Torsten Rothstein und Malte Hübsche (beide von der Gesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“) mit Waldbröls Bürgermeister Peter Koester im neuen Bürgerdorf am Alsberg.

Waldbröl – Amtlich schwarz und ziemlich dick sind die Kladden, die Bürgermeister Peter Koester auf den Tisch wuchtet. Und dann geht’s los: Etwa 200 Seiten wollen unterschrieben oder wenigstens als geprüft gekennzeichnet werden. Neben Waldbröls Stadtoberhaupt schwingt Malte Hübsche die Schreibfeder: Er ist 34 Jahre alt, Mitglied im Schwimmverein Waldbröl, Meister im Bäderbetrieb von Beruf und nun seit kurzem Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“.

Diese wird ab dem Frühjahr 2020 dafür sorgen, dass im „Gartenhallenbad für alle“ nach dann fast zwei Jahren Pause wieder Schwimm- und Badebetrieb herrscht. Am Dienstag haben Hübsche und Koester im neuen Bürgerdorf am Alsberg die Verträge dafür unterschrieben.

Das Ehrenamt steht immer über allem

Rund 100.000 Euro muss die Gesellschaft, die ihrerseits getragen wird vom Verein „Schwimmen in Waldbröl“, der Arbeiterwohlfahrt, dem SV Waldbröl und der DLRG, als Startkapital aufbringen, zumeist aus Spenden. „Rund 70 000 Euro haben wir beisammen“, sagt Torsten Rothstein, Sprecher und ehrenamtlich tätiger Berater der neuen Gesellschaft. Er freut sich besonders darüber, „dass so viele Waldbröler Unternehmen dieses Projekt unterstützen“. Künftig wird die Gesellschaft selbst Arbeitgeber für acht Beschäftigte in Voll- und Teilzeit sowie für eine Schar von Aushilfen sein. „Hinzu kommen Ehrenamtler“, betont Rothstein. „Denn immer steht das Ehrenamt über allem.“

Zeiten und Preise

Geöffnet werden soll das Bad von Montag bis Freitag in der Zeit von 6.30 bis 21.30 Uhr. Von 6 bis 8.15 Uhr gehört es den Frühschwimmern, danach den Schulen. Samstags und sonntags soll es von 8 bis 17 Uhr offen sein.

Kinder (ab fünf Jahre) und Jugendliche sollen drei, Erwachsene vier Euro für den ganzen Tag zahlen. Kleinkinder planschen für 50 Cent. Es soll Zehnerkarten geben für 25 (Kinder und Jugendliche) und für 35 Euro (Erwachsene). (höh)

Bereits 2015 haben er und viele andere Mitstreiter den Erhalt und Umbau des maroden Bades an der Vennstraße zum Ziel erklärt und dafür gekämpft. Derzeit wird das Gemäuer aus den 1970er Jahren von Grund auf saniert und eben umgestaltet. 6,5 Millionen Euro kostet das. Etwa 5,2 Millionen Euro erhält Waldbröl aus den Fördertöpfen von Bund und Land, etwa 1,3 Millionen Euro fließen aus der Stadtkasse. Das Rathaus wiederum zahlt dem neuen Pächter jährlich 160 000 Euro für das Schulschwimmen und weitere 90 000 Euro als Zuschuss für die laufenden Betriebskosten. „Denn unterm Strich profitiert jeder Waldbröler vom Einsatz der Gesellschaft“, betont Koester. Seinen Angaben zufolge musste die Stadt zuletzt 500 000 bis 600 000 Euro im Jahr ausgeben, damit das Schwimmbad bis zu den Sommerferien im vergangenen Jahr in Betrieb bleiben konnte, „ein immenses Verlustgeschäft“.

Doch nicht nur für die drei Becken ist die Gesellschaft unter dem Waldbröler Hübsche, der zurzeit noch in Much arbeitet, zuständig: Sie richtet zudem ein Bistro ein und organisiert Sport-, Schwimm- sowie Fitnesskurse. „Wir rechnen mit Einnahmen in Höhe von 500 000 Euro jährlich“, sagt Rothstein. „Wir planen übrigens auch eine ,Happy Hour’.“ Bei der Kalkulation habe er sich an Zahlen aus dem Schwimmbad „Element“ in Nümbrecht sowie dem ebenfalls von einer Gesellschaft geführten Schwimm-Treff in Königswinter (vormals Lemmerzbad) orientiert.

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