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AusstellungIm Waldbröler Bürgerdorf ist bis Januar Kunst von Hélène Michel zu sehen

Lesezeit 2 Minuten
Künstlerin Hélène Michel hält eines ihrer Bilder hoch. Darauf sind Meereswellen zu sehen, die an eine Bucht schwappen. Im Hintergrund stehen Gäste in einer Ausstellung.

Die Vietnamesin Hélène Michel kam in den 80ern nach Bonn, um eine Kunstausbildung zu beginnen. Ihre Bilder stellt sie in Waldbröl aus.

Die Vernissage „Streifzüge“ der Bonner Malerin Hélène Michel ist Teil der Reihe „Kunst im Rathaus“ in Waldbröl.

Mit der Vernissage zur Ausstellung „Streifzüge“ der Bonner Malerin Hélène Michel endete im Bürgerdorf am Alsberg eine Ära von „Kunst im Rathaus“ und war gleichzeitig ein Neubeginn. Susanne Schneider-Jacobs, Vorsitzende des Waldbröler Kulturtreffs, der diese Serie seit 13 Jahren gemeinsam mit der Stadt veranstaltet, dankte Petra Döhl-Becher für mehr als 50 Ausstellungen, die sie in dieser Zeit kuratiert hatte. Sie wünschte ihrer Nachfolgerin Andrea Erbrecht-Winkels ein glückliches Händchen bei der Fortführung dieser Arbeit.

Schneider-Jacobs gab den rund 30 Gästen einen kurzen Überblick über das Leben der 68-jährigen Vietnamesin Hélène Michel, die im Alter von 20 Jahren in Marseille ein Jurastudium aufgenommen und sich Mitte der 80er Jahre in Bonn niedergelassen hatte, um dort eine Kunstausbildung zu beginnen. Ihre Vorlieben seien Architektur und Landschaftsmotive in Pastell, wofür sie Skizzen in Kohle und Kreide auf ihren Streifzügen durch Städte und die Natur anfertige und diese im Atelier ausarbeite.

Ausstellung in Waldbröl: Hélène Michel präsentiert 27 ihrer Arbeiten

In Waldbröl präsentiert die Künstlerin jetzt mit 27 Arbeiten einen Querschnitt ihres Schaffens. Von zahlreichen Brücken und dem morbiden Charme Venedigs über den malerischen Hafen von St. Tropez an der Côte d'Azur bis zu pittoresken Stadtansichten im Roussillon in der Provence vermittelt sie südliches Flair, bevor sie sich der wilden Atlantikküste an der Côte Sauvage widmet. Beeindruckend ist die realistische Darstellung der Brandung an der Nordsee.

„Ich male nicht einfach die Orte, wo ich gerne spazieren gehe“, erläuterte Michel: „Meine Werke sind keine Reiseerinnerungen, sondern erlebte Stimmungen.“ In der morbiden Lagunenstadt faszinierten sie etwa das Moos an den Brücken und die rostigen Türen im Spannungsfeld zwischen Verfall und Schönheit. Im Bürgerdorf gab sie den Gästen einen Einblick in ihre Arbeitsweise und erstellte in erstaunlich kurzer Zeit ein Pastell mit der Brandung einer Meeresküste. Lächelnd erklärte sie: „Bei den Felsen kann man nichts falsch machen, da gibt es alle möglichen Formen.“

Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von der Nümbrechterin Helene Köhn am Piano mit zu den Bildern passenden Werken von Tschaikowski, Mendelssohn Bartholdy und Edvard Grieg. Die Ausstellung ist bis zum 12. Januar 2024 während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.