80 Jahre alt wird die Waldbröler Karnevalsgesellschaft in dieser Session. Zum Auftakt des Jubiläums kamen über 20 Tanzgruppen.
KarnevalWaldbröler KG startet mit Volldampf ins Jubiläumsjahr

Tolle Tanzdarbietungen erfreuten das Publikum
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Zwei Tage lang feierte die Waldbröler Karnevalsgesellschaft WKG in der Session, die in ihr 80. Jubiläumsjahr führt, den Einstieg in die tollen Tage. Am Freitagabend proklamierte sie ihre Karnevalsprinzessin Emely I. in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums, am Samstag gab es dort ein Tanztreffen mit mehr als 20 Tanzgruppen.
Nach der Begrüßung durch die WKG-Vorsitzende Alexandra Noiron zeigten zunächst die Minigarden „02“ und „88“, wie locker sie sich bereits zu Karnevals- und Partymusik bewegen können. Im Anschluss an die vereinseigenen Nachwuchsgarde „77“ demonstrierten auch die Jugendlichen von der Teeniegarde der KG Tolle Elf Wildberg mit tollen Tänzen, wie sich das Training aus den Minigarden heraus auszahlt.
Minigarden machen den Auftakt
In Richtung Rhein und Sieg ging es sodann mit der Garde der KG Närrische Brückenwache Eitorf, den „Rheinlandsternen“ von der Tanzsportvereinigung Lohmar sowie dem Karnevalsverein Jecke Freunde, bevor die „Eckenhääner Tanzbienen“, die große Garde der KPG Eckenhagen aus Reichshof auf die Bühne traten.
18 Minuten volle Power ohne Pause gab es mit dem Cheerdance der 32 „Raketen“ des VfR Marienhagen, die ihre Premiere in der Aula feierten. Nun ja – fast ohne Unterbrechung des Medleys. Denn nach dem Stück „Ich bin solo“ von Mickie Krause setzte die Musik aus. Alexandra Noiron erläuterte den Gästen, dass der Laptop abgestürzt sei und neu gestartet werden müsse. Das Publikum überbrückte das mühelos, in dem es den Song einfach a cappella weitersang. Als die Musik zurückkehrte, tanzten die Damen zu „Ich bin solo“ eben ein zweites Mal.
Ein kleines Malheur
Hinterher schilderte Trainerin Tracy Wurth, die selbst mittanzt, dass das Malheur überhaupt nicht schlimm gewesen sei: „Wir sind ein supereingespieltes Team und können auch mittendrin starten – Hauptsache, es macht Spaß.“ Sie räumte ein, dass das allerdings bei einer Meisterschaft nicht so gut gekommen wäre. Die Raketen sind Landesmeister in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg im Cheerdance, in NRW gibt es einen derartigen Wettbewerb nicht.
Die Betreuerinnen Laura Köhn und Kerstin Wolters sahen das nicht so locker: „Wir haben richtig geschwitzt und gedacht, unser USB-Stick wäre kaputt.“ Das große Tanzcorps der KG Wissen präsentierte sich anfangs als Reinigungsteam in Kitteln, inklusive Wischmobs und Bügeleisen, bevor sich die jungen Frauen als flotte Bienen im Showoutfit entpuppten und auch die Roten Funken aus Schladern einen Gardetanz nachlegten.
Männliche Unterstützung
Wieder zurück im Oberbergischen, zeigte die 38-köpfige Burggarde der KG Rot-Weiß Denklingen mit drei Tänzen ein anspruchsvolles Programm. Nach den Black Lightnings aus Windeck-Rosbach präsentierte sich die Burggarde der Karnevalsgesellschaft aus dem benachbarten Dattenfeld mit Philipp Schwellenbach erstmals wieder mit einem Tänzer.
Trainerin Melina Happ erzählte nach dem Auftritt, dass während der Pandemie sämtliche Männer aufgehört haben: „Danach haben wir eben Frauenpower gemacht.“ Schwellenbach habe die Truppe jedoch schon seit Jahren begleitet und schließlich sei es gelungen, ihn als Tänzer zu gewinnen. Der findet das nicht schlecht: „Ich habe kein Problem, bei 16 Frauen der Hahn im Korb zu sein.“
Einen grandiosen Auftritt legte die Funkengarde „52“ der WKG auf die Bühne, bevor nach „Rot-Weiß Hänscheid“ aus dem Bröltal sich das Grubendorf Wildberg noch einmal präsentierte, nun mit der „Großen Garde“. Auf das Tanzcorps Rot-Weiß Etscheid mit einer sechsstöckigen Pyramide folgten die Blauen Funken aus Schönau-Altenwenden und die Tanzformation von Rot-Weiß Heiligenhaus. Schließlich machten die Tanzgruppen der KG „Für uns Pänz“ aus Seelscheid und der „Fidele Jongen“ aus Pracht nach gut sechs Stunden den Abschluss des Tanzvergnügens.

