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Kommentar zu Klinik-Plänen in WaldbrölEs ist schwer, Krankenhausplanern zu vertrauen

Lesezeit 2 Minuten
Wenn die Pläne des Klinikums Oberberg Realität werden, zieht eine Abteilung nach Gummersbach um.

Wenn die Pläne des Klinikums Oberberg Realität werden, zieht eine Abteilung nach Gummersbach um.

Man muss nicht mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt auf der Trage eines Rettungswagens quer durch den Kreis gefahren sein, um sich in die Ängste der Menschen im Südkreis – und zum Teil auch jenseits der Kreisgrenze – versetzen zu können. Die Angst, nicht rechtzeitig im Krankenhaus zu sein, nicht rechtzeitig die optimale Hilfe zu bekommen und womöglich nur deshalb, weil Krankenhausplaner genau ihren Fall eben doch nicht richtig simuliert haben, am Ende tatsächlich nicht zu überleben.

Als Patient davon abhängig, dass man auf andere vertrauen kann

Aber ein solcher Aufenthalt auf der Trage – egal ob bisher von Norden nach Süden oder künftig von Süden nach Norden – hilft. Er macht demütig. Denn als Patient ist man dann völlig abhängig davon, dass man auf andere vertrauen kann. Dass die ihren Job richtig machen.

Und das gilt eben nicht nur für den Rettungsdienst an Bord oder die Ärzte später im Krankenhaus, sondern auch für die Planer in den beauftragten Büros und in den Ministerien.

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Ja, es beruhigt, wenn Ärzte des Klinikums sagen, dass sie aus ärztlichen Gründen hinter den Plänen stehen. Es ist ein heißes Indiz, dass es hier nicht nur um Gesundheitsökonomie geht, wie sie spätestens seit der Pandemie und der plötzlich so hilfreichen, da zahlreichen, weil noch nicht wegrationalisierten Intensivbetten ihren letzten Charme verloren hat.

Gerade deshalb fällt es vielen so schwer, sich bei solchen Standortentscheidungen auf Krankenhausplaner zu verlassen. Denn am Ende liegen die ja nicht auf der Trage.

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