Millionenschwerer UmbauKreissparkasse Köln saniert Filiale in Waldbröl von Grund auf

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Diese Grafik zeigt, wie der Standort der Kreissparkasse Köln an der Waldbröler Kaiserstraße nach Abschluss der Modernisierung im Herbst kommenden Jahres aussehen soll. Rund fünf Millionen Euro kosten der Umbau und die Instandsetzung.

So soll der Standort der Kreissparkasse Köln an der Waldbröler Kaiserstraße nach Abschluss der Modernisierung im Herbst kommenden Jahres aussehen. Rund fünf Millionen Euro kosten der Umbau und die Instandsetzung.

Rund fünf Millionen Euro investiert die Kreissparkasse Köln an ihrem Standort in Waldbröl. In das Gebäude zieht auch der Oberbergische Kreis.

Seit drei Jahren ist es in Waldbröl ein gewohnter Anblick, so lange schon lehnt sich das eiserne Baugerüst an die Filiale der Kölner Kreissparkasse: Das Gebäude an der Kaiserstraße 69 wird seit 2020 saniert, allerdings mit längerer Pause. „Der Grund für diesen Stillstand sind Schäden, die das Hochwasser im Juli 2021 an anderen Filialen hinterlassen hat“, erklärt Sprecher Michael Schwarz. „Und deren Reparatur haben wir der Sanierung in Waldbröl vorgezogen.“

Kreisverwaltung bündelt in Waldbröl drei Außenstellen

Geplant ist die Fertigstellung der Marktstädter Immobilie für den Herbst des kommenden Jahres, die Kosten für deren Instandsetzung beziffert Schwarz auf insgesamt rund fünf Millionen Euro.

Auch bekommt die Kreissparkasse einen neuen Untermieter: Der Oberbergische Kreis bezieht Teile des ersten Obergeschosses und das zweite Geschoss gesamt, auf einer Fläche von rund 900 Quadratmetern bündelt die Verwaltung drei Außenstellen, die zurzeit noch eigene Standorte im Stadtzentrum haben. Ebenfalls auf der ersten Etage angesiedelt werden soll die Finanzierungsberatung der Kreissparkasse.

Oberbergischer Kreis hat über Nutzung der Gebäude in Waldbröl noch nicht entschieden

Bisher sind das Straßenverkehrsamt und das Jugendamt des Kreises zu finden am Ende der Gerdesstraße schräg gegenüber – im Haus Nummer 5. Die künftige Nutzung dieses Gebäudes sei völlig offen, schildert Kreissprecher Philipp Ising auf Anfrage dieser Zeitung. Das Kreisgesundheitsamt nutzt derweil Räume des Klinikums – „und die benötigt das Klinikum selbst dringend“, ergänzt Ising.

Genau gegenüber der Kreissparkasse indes steigen kleine Oberbergerinnen und Oberberger auf die Waage und lassen sich vermessen: Im Frühjahr vergangenen Jahres ist der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes ins historische Bürgerhaus eingezogen, auf der früheren Sitzungsetage der Waldbröler Stadtpolitik werden Kinder vor ihrer Einschulung medizinisch untersucht.

Filiale der Kölner Kreissparkasse steht in Waldbröl auf historischem Boden

Von 1890 bis etwa 1932 ist diese stattliche Villa Wohnhaus von Landräten wie Carl Eduard Lindenberg, damals besteht der Landkreis Waldbröl. Weit ist der Weg zum Arbeitsplatz nicht: Das Kreishaus steht da, wo seit 1977 eben das Gebäude der Kreissparkasse seine Adresse hat – der schmale Kreishauspfad erinnert an diese Zeit.

Und auch das Geldinstitut hat Tradition in Waldbröl: 1856 wurde es dort als Kreis-, Spar- und Darlehenskasse gegründet. Und 2006 feierte das Geldinstitut seine Wiedereröffnung nach einem ersten größeren Umbau. Die Räume im Erdgeschoss bleiben daher von der Sanierung unberührt. Der Betrieb, so Sprecher Schwarz, gehe weiter. Unter Leitung von Regionaldirektor Ralf Waßer arbeiten heute 20 Sparkassen-Kräfte an der Kaiserstraße.

Verantwortlich für die Arbeiten ist der Waldbröler Architekt Tom Ahrens. „Nachdem nun Gewissheit über die künftige Nutzung der Flächen besteht, hat die Bautätigkeit wieder Fahrt aufgenommen“, teilt die Kreissparkasse mit. Da die Räume auf den oberen Etagen stark in die Jahre gekommen waren, habe das Unternehmen den Auszug des vorherigen Mieters, eine Steuer- und Vermögensberatung, zum Anlass für die grundlegende Modernisierung genommen. Die ebenso marode und von Schadstoffen belastete Fassade werde gleich miterledigt. Davon seien zunächst Teile abgetragen worden, während die betroffenen Geschosse in den Zustand eines Rohbaus versetzt worden seien.


Das sehen die neuen Pläne weiterhin vor

Die Zeit des unfreiwilligen Stillstands hat die Kreissparkasse Köln eigenen Angaben zufolge genutzt, um ihre Pläne für die Immobilie an der Kaiserstraße vor allem mit Blick auf die Energie-Effizienz zu überarbeiten, dafür sei auch die Summe der geplanten Investition auf nun rund fünf Millionen Euro erhöht worden. So werde das Gebäude für den künftigen Einsatz einer Wärmepumpe vorbereitet. Sowohl das Dach als auch die Fassade des Gebäudes sollen mit Photovoltaik-Technik ausgestattet werden. Zudem sei eine Begrünung des Daches geplant – was übrigens ganz im Sinne der Baupolitik in Waldbröl ist. Diese fordert so viele grüne Dächer wie möglich.

Der oberhalb der Straße gelegene Parkplatz werde, so die Kreissparkasse, mit mehreren Säulen zum Laden von E-Autos ausgerüstet.