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Gibt es eine Verwechslung?Mutmaßliche Trickbetrügerin steht vor dem Waldbröler Amtsgericht

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Das Paragraf-Zeichen an einem Gerichtseingang.

Um eine Verwechselung auszuschließen, will der Richter weitere Zeugen hören.

Eine Duisburgerin steht wegen des sogenannten Enkeltricks vor dem Amtsgericht in Waldbröl. Weitere Zeugen sollen gehört werden.

„Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen haben Sie 50.000 Euro erbeutet“, lautete der Betrugsvorwurf der Staatsanwaltschaft am Donnerstag im Amtsgericht gegen eine 41-jährige Duisburgerin. So habe sie im Sommer 2021 mit dem „Enkeltrick“ diese Summe von einem Reichshofer Ehepaar ergaunert, und zwar unter dem Vorwand, dass eine Enkelin der Seniorin das Geld zum Kauf einer Eigentumswohnung dringend benötige, die Bank könne den Vorgang nicht so schnell abwickeln.

Verteidiger sagt, es müsse sich um eine Verwechslung handeln

Der Verteidiger der Angeklagten bekundete, dass seine Mandantin an diesem Tag nicht vor Ort gewesen sei, es müsse sich um eine Verwechselung handeln. Der Geschädigte sagte aus, dass es ab 14 Uhr mehrere längere Telefonate mit seiner Tochter, aber auch mit einem Bankmitarbeiter und einem Notar gegeben habe, woraufhin die Geldübergabe gegen 16 Uhr erfolgt sei: „Es waren genau 100 Scheine zu 500 Euro, die wir zu Hause hatten.“

Zwei Gummersbacher Polizeibeamte führten Details ihrer Ermittlungen aus, wonach es bislang unbekannte Mittäter, sogenannte „Keiler“ und „Logistiker“ in Polen und Schweden gegeben habe. Der Waldbröler Amtsrichter Carsten Becker sagte, dass die Indizienlage zum jetzigen Zeitpunkt sehr belastend scheine. Um eine Verwechselung auszuschließen, wolle er aber noch weitere Zeugen hören. Die Verhandlung wird im Mai fortgesetzt.

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