Ohne Führerschein berauscht am SteuerAngeklagter: „Habe mich zutiefst geschämt“

Polizeiwagen (Symbolbild).
Copyright: picture alliance / dpa
Waldbröl – Weil er Marihuana und Amphetamine im Blut hatte und sich trotzdem ans Lenkrad setzte, ist ein 49-Jähriger aus Reichshof jetzt vom Amtsgericht in Waldbröl zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Zudem besitzt der Mann keinen Führerschein. Heute bedauert er seine Tat zutiefst.
Er habe sich so sehr geschämt, sagte der Reichshofer, dass er selbst seinem Bewährungshelfer zunächst nicht davon berichtet habe. Denn der Führerschein sei ihm ebenfalls wegen einer Fahrt im Rausch entzogen worden, auch damals hatte er unter Bewährung gestanden. Wegen der Trennung von seiner Frau vor sechs Jahren sei er in eine tiefe Depression gefallen und habe begonnen, Drogen zu nehmen.
Am Boxbergkreisel erneut aufgefallen
Nach erfolgreicher Suchttherapie absolviere er seit Februar 2019 eine Umschulung, da er aufgrund einer Krankheit nicht mehr in seinem früheren Beruf arbeiten könne, führte der 49-Jährige aus. Heute gehe es ihm so gut, dass er auch seine Fahrerlaubnis wieder beantragt habe – und dann sei er am Boxbergkreisel in Waldbröl aufgefallen. Dieses Fehlverhalten erklärte er mit der zunehmenden Distanzierung seiner Tochter.
Das könnte Sie auch interessieren:
Sein Bewährungshelfer erklärte, dass der Angeklagte eine innige Beziehung zu der bei der Mutter lebenden Elfjährigen habe. Und für die berufliche Entwicklung stellte der Experte eine überaus positive Prognose. Er betonte, dass dem Mann bereits eine Arbeitsstelle zugesagt sei.
Angeklagter soll sein Auto abmelden
Deswegen forderte der Staatsanwalt eine Freiheitsstrafe von drei Monaten und eine Führerscheinsperre für ein weiteres Jahr. Richter Carsten Becker folgte dem Antrag und verhängte eine Bewährungszeit von drei Jahren. „Eigentlich dürfte es keine Bewährung mehr geben“, sagte er. Doch die Eingliederung bei der Umschulung und die berufliche Aussicht bewege ihn zu dieser Ausnahme. Um nicht in Versuchung zu kommen, muss der Mann sein Auto abmelden. (kup)