Campus in EichenInvestor plant Einrichtungen für Senioren und Kinder in Waldbröl

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Eine Grafik zeigt den geplanten Pflegecampus mit verschiedenen Einrichtungen.

An der Thüringer Straße im Stadtteil Eichen soll ein Pflegecampus mit verschiedenen Einrichtungen entstehen. (Visualisierung)

Ein Investor will im Waldbröler Stadtteil Eichen einen Campus mit Wohnungen und Pflege für Senioren und einem Kindergarten bauen.

Betreutes Wohnen, Angebote in der Tages- und in der Langzeitpflege, dazu ein Kindergarten mit vier Gruppen und eine Großküche, vielleicht kleinere Häuser für Familien oder auch ein Mehrzweckbau: Auf einem rund 20.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Thüringer Straße im Waldbröler Stadtteil Eichen plant der Frankfurter Investor Thomas Baumann mit seinem Unternehmen Secon einen Pflegecampus.

Er und Daniel Ebert als federführender Architekt haben dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung am Montagabend die ersten Entwürfe für dieses millionenschwere Projekt vorgestellt – und das Rathaus erhielt aus der Politik mit einstimmigen Votum den Auftrag, die rechtlichen Voraussetzung für das Großprojekt zu schaffen.

Unternehmen ist auf Bau solcher Häuser spezialisiert

Denn den Fraktionen gefiel, was ihnen Baumann und Ebert da zeigten. Sein Unternehmen sei auf den Bau von Häusern mit sozialer Nutzung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz spezialisiert, betonte Baumann und nannte Pflegeheime, aber auch Krankenhäuser und Kindertagesstätten als Beispiel. Für sein Projekt in Eichen gebe es bereits zwei mögliche Betreiber, sagte er.

Die noch geheimen Namen sollen den Ausschussmitgliedern schriftlich mitgeteilt werden. Im Dezember habe sein Unternehmen die Grundstücke an der Thüringer Straße, einer Stichstraße mit Wendehammer, nach durchaus schwierigen Verhandlungen gekauft. „Zunächst werden wir diese Flächen auf keinen Fall komplett bebauen“, kündigte Architekt Ebert an, auch würden keine neuen Straßen benötigt. „Wir kommen mit dem klar, was da vorhanden ist.“

Häuser sollen maximal vier Geschosse haben

In seinen Entwürfen vorgesehen sind Gebäude mit zwei bis höchstens vier Geschossen, die 90 Plätze in der Langzeitpflege sowie zehn in der Kurzzeitbetreuung beherbergen. „Hinzukommen 20 Plätze in der Tagespflege für Senioren sowie ein Haus für Betreutes Wohnen.“ Vorstellen kann sich der Merenberger zudem ein Gebäude für Arzt- und Therapie-Praxen sowie einer Apotheke, „vielleicht auch mit einem Café und einer Bäckerei“.

Der Kindergarten soll vier Gruppen und einen etwa 1000 Quadratmeter großen Außenbereich mit Spielplatz erhalten. Was mit den freien Flächen geschehe, sei heute noch völlig offen. „Anregungen nehmen wir gerne entgegen.“ Baubeginn könnte dann frühestens im Spätsommer 2024 sein.

Der Bedarf an Betreuung für die Kleinsten sei weiterhin dringend, reagierte Jan Kiefer als zuständiger Fachbereichsleiter der Stadt auf Hinweise aus der Politik, dass sich in der Nachbarschaft drei Kitas befinden. „Zurzeit fehlen der Stadt zwei Kitas.“


Johanniter halten an Kita-Plänen für Heidberg-Süd fest

Eine im Neubaugebiet Heidberg-Süd geplante Kindertagesstätte mit vier Gruppen werde dagegen nicht gebaut, erklärte Fachbereichsleiter Jan Kiefer. Was mit dem etwa 1960 Quadratmeter großen Grundstück geschehe, könne er noch nicht sagen. Vorgestellt worden war dieses Vorhaben der Politik im Juni, Träger des Neubaus sollte der Johanniter-Regionalverband sein.

Als Grund für das Aus nannte Kiefer die Preissteigerungen in der Baubranche. Das bestätigte Johanniter-Sprecherin Hilke Dahinten auf Nachfrage dieser Zeitung. „Zudem ist das Grundstück für eine Kita nicht geeignet“, ergänzte sie. „Da wir aber unbedingt eine solche Einrichtung in Waldbröl eröffnen wollen, befinden wir uns weiter in Gesprächen mit der Stadt.“

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