Case-ManagerinMarion Hütten kümmert sich seit einem Jahr in Waldbröl um Geflüchtete

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Case-Managerin Marion Hütten sitzt an ihrem Schreibtisch mit der Computermaus in der Hand.

Fühlt sich wohl an ihrem Arbeitsplatz im Waldbröler Rathaus: Case-Managerin Marion Hütten.

Marion Hütten ist eine von insgesamt acht Case-Managerinnen im Oberbergischen Kreis, die sich um ausländische Geflüchtete kümmert.

Seit nunmehr einem Jahr ist Marion Hütten als Angestellte des Kirchkreises An der Agger im Auftrag der Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge in Waldbröl aktiv – und sie fühlt sich pudelwohl. „Wir haben hier ein traumhaftes Netzwerk in Waldbröl“, sagt die aus Much stammende und dort auch mit ihrer Familie lebende Sozialpädagogin, deren beruflicher Mittelpunkt aber schon seit Jahrzehnten im oberbergischen Südkreis liegt.

Sie ist eine von insgesamt acht sogenannten Case-Managerinnen im Kreisgebiet, deren Aufgaben im kommunalen Integrationsmanagement liegen, einem Projekt, das vom NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration in Kooperation mit dem Kreis und (in Marion Hüttens Fall) der Marktstadt Waldbröl gefördert wird. Sie und ihre Kolleginnen haben alle unterschiedliche Arbeitgeber, der ihrige ist der Kirchenkreis, ihr Büro hat sie im Rathaus der Stadt mit dem Sozialamt in direktem Umfeld.

Wir haben hier ein traumhaftes Netzwerk in Waldbröl.
Marion Hütten

Hat sie bis zum Sommer des vorigen Jahres ausschließlich ukrainische Kriegsflüchtlinge betreut, sind es seither Flüchtlinge aus verschiedenen Regionen der Welt – Frauen, Männer und Kinder, insgesamt fast 50 Menschen, die allesamt auf Marion Hüttens große Berufs- und auch Lebenserfahrung bauen können. „Ich habe mir ein großes Netzwerk in Waldbröl aufgebaut“, sagt die 63-Jährige, die zuvor bereits zehn Jahre bei der gemeinnützigen Gesellschaft VSB („Vermitteln, Schulen, Beraten“) und auch beim IB (Internationaler Bund), beide Bildungsträger in Waldbröl, gearbeitet hat. Dabei verfüge Waldbröl über Hilfs-, Beratungs-, Bildungs- und Schulungsangebote, wie kaum eine Kommune in der Region, gerät Marion Hütten schon fast ins Schwärmen, wenn sie von „ihrem Netzwerk“ spricht.

Marion Hütten bearbeitet eine breite Palette von Themen

Sprachprobleme, Ausbildung, Schule, Arbeit, Finanzen, Wohnen und mehr: Die Palette der Themen, um die sie sich gemeinsam mit den Menschen kümmert, ist groß, reicht von Familienfragen, gesellschaftlicher Teilhabe bis hin zu Freizeitaktivitäten. Was sie selbst besonders erfreulich findet, ist, dass Flüchtlinge, die bereits länger hier seien, den „Neuen“ oft helfen und das Ankommen erleichtern würden.

Bei allem ist sie sich aber auch des Rückhaltes ihrer Kolleginnen und ihres Arbeitgebers gewiss: „Ich hätte mit meiner Leiterin Belma Hadzeric und ihrem Team keinen besseren Arbeitgeber finden können.“

Dabei ist Marion Hütten selbst eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und über einen immensen Erfahrungsschatz verfügt, wozu etwa auch ein fünfjähriger Aufenthalt gemeinsam mit ihrem Mann auf einem Nato-Stützpunkt mit Vertretern aus 16 Nationen im türkischen Izmir gehört. „Nur Soldatenfrau“ wollte sie nicht sein, so arbeitete sie dort in den fünf Jahren für die deutsche Schule.

Und wenn ihr heute die Büroarbeit körperlich zusetzt, dann findet sie in ihrem großen Garten in Much regelmäßig den sie fit haltenden Ausgleich. „Mein Mann kocht leidenschaftlich gerne“, sagt sie, „und ich mähe den Rasen, und der ist groß.“

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