Brandstiftung in DieringhausenPolizei sucht nach einem Radfahrer

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Meerhardt

Brände unterhalb des Meerhardt-Turms beschäftigen die Feuerwehr am Sonntagmittag.

Gummersbach – Im Nachgang zu den Waldbränden in der Dieringhauser Meerhardt am vergangenen Freitag und Sonntag sucht die Polizei nun nach einem Radfahrer, der im Zusammenhang mit den Bränden stehen könnte. Wie Pressesprecherin Monika Treutler am Montagmittag weiter berichtete, werde seitens der Polizei wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt. Vier Brandstellen in einem Abstand von 100 und mehr Metern seien auch der Polizei verdächtig vorgekommen.

Treutler erklärte weiter, dass im Rahmen des Drohneneinsatzes der Feuerwehr ein jetzt verdächtiger Radfahrer in der Meerhardt gesichtet worden sei. Diesen könne man auf den Bildern sehr gut erkennen. Der Mann wird wie folgt beschrieben: 1,90 Meter groß, 40 bis 50 Jahre alt, unterwegs mit einem schwarz-roten Mountainbike, trug Radfahrerkleidung und einen schwarz-weißen Helm.

Wer Hinweise zu dem Gesuchten machen kann, wendet sich an die Polizei unter der Rufnummer (0 22 61) 81 99-0. (ar)

Die Art und Weise, wie es am Sonntagmittag im Wald auf der Dieringhauser Meerhardt gleich an vier Stellen gebrannt hat, lässt für die Feuerwehr den Verdacht aufkommen, dass dort ein Brandstifter am Werk gewesen sein muss. Am Sonntagmittag geriet erneut ein Waldstück oberhalb von Dieringhausen in Flammen. Wie die Feuerwehr mitteilte, brannte es zeitgleich zunächst an drei Stellen auf jeweils etwa 100 Quadratmetern unterhalb des Meerhardt-Turms. Die Rauchschwaden waren im Aggertal weithin sichtbar.

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Die Einsatzkräfte brachten die drei Brände zunächst schnell unter Kontrolle.

Später wurde die Gesamtfläche auf mehr als 1000 Quadratmeter nach oben korrigiert. Und auch die Zahl der Brandstellen ging während des Einsatzes von zunächst drei auf vier nach oben, sodass sich die Gummersbacher Feuerwehr  dazu entschloss, eine Drohne nach Dieringhausen zu beordern, um den Wald nach einem möglichen Brandstifter zu erkunden, wie   der stellvertretende Stadtbrandmeister Lars Hohmuth dieser Zeitung sagte. „Das Ding ist hier noch nicht durch“, so seine Befürchtung am Nachmittag. Auch zusätzliche Einsatzkräfte wurden vor diesem Hintergrund in Bereitstellung gebracht. Am Abend berichtete Hohmuth auf Nachfrage, dass die Suche in der Meerhardt ohne Ergebnis geblieben sei. 

Einsatzleiter: Drei Feuer können kein Zufall sein

Wie Einsatzleiter Thomas Gerlach berichtet, waren zunächst etwa 1000 Quadratmeter Wald betroffen. Die Einsatzstelle liegt oberhalb des Bereiches, wo es bereits am Freitag gebrannt hatte. Die drei Feuer zur gleichen Zeit, könnten kein Zufall sein, erklärt Gerlach weiter. Eine Selbstentzündung im Wald als Ursache schließt er aus.  Die Brandorte liegen zudem soweit auseinander, dass ein Funkenflug als Ursache ausgeschlossen werden können. Auch die Polizei ist deshalb vor Ort schon im Einsatz.

Von Spaziergängern entdeckt

Wie die Feuerwehr berichtete, hätten Spaziergänger den Brand auf der Meerhardt am Sonntag entdeckt. Die Einsatzorte befinden sich alle oberhalb es Aufgangs von der Oberen Hardtstraße zum Meerhardt-Turm in einem Bereich des Waldes, der in den vergangenen Jahren bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Zahlreiche Einsätze im Wald seit Mittwoch

Nach dem Waldbrand am Mittwoch Auf dem Dümpel und am Donnerstag bei Oberbantenberg war die Gummersbacher Feuerwehr schon am Freitagvormittag zeitgleich zu zwei weiteren Flächenfeuern ausgerückt. Auf der Meerhardt bei Dieringhausen und im Wald bei Bernberg gelang es den Gummersbacher Einheiten, die Flammen schnell unter Kontrolle zu bringen.

An beiden Orten standen Hangflächen mit abgestorbenen und geschlagenen Bäumen in Flammen. Die Waldbrandgefahr liegt derzeit auf mittlerer Stufe: Ausgetrocknete Böden und viel Totholz in den Forsten machen die Situation brenzlig.

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Bei Bernberg standen am Freitag 350 Quadratmeter Waldfläche in Flammen.

Am Freitag: Flammen auf der Meerhardt und bei Bernberg

Den Brand auf einem Steilhang der Meerhardt auf einer Fläche von knapp 50 Quadratmetern konnte die Wehr rechtzeitig löschen, bevor er sich weiter ausbreitete. Um 10.35 Uhr war Alarm ausgelöst worden, die Einheiten Dieringhausen, Hunstig und Niederseßmar rückten mit gut 20 Kräften aus.

Die Dieringhauser waren als erste vor Ort, berichtet Einsatzleiter Matthias Kritzler: „Ihnen ist es gelungen, den Brandherd knapp 500 Meter unterhalb des Aussichtsturms schnell ausfindig zu machen und die Flammen mit dem Wasser aus dem Tanklöschfahrzeug zu löschen." Anschließend brachten die Einheiten weiteres Löschwasser per Pendelverkehr in das Waldgebiet, um das Gebiet großzügig einzuschwemmen und damit ein Auflodern der Flammen zu verhindern.

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Den Einsatzkräften gelang es, die Flammen bei Bernberg schnell zu löschen.

Auch im Wald auf dem Höhenrücken zwischen Bernberg und Derschlag gelang es den Einheiten, die Flammen auf knapp 350 Quadratmetern binnen einer Stunde unter Kontrolle zu bringen. Dorthin waren ab 10.12 Uhr sieben Fahrzeuge aus Gummersbach, Rebbelroth, Dümmlinghausen, Derschlag, Bernberg und Niederseßmar ausgerückt, so Einsatzleiter Markus Weber.

Und am späten Freitagnachmittag, kurz vor 17 Uhr, hielt schließlich noch ein Feuer auf einer etwa 250 Quadratmeter großen Waldfläche in der Gummersbacher Ortschaft Ohmig drei Einheiten der Kreisstädter Wehr in Atmen.

Hohe Waldbrandgefahr

Angesichts der hohen Waldbrandgefahr mahnt der Kreisbrandmeister alle Oberberger zur besonderen Vorsicht: „Im Wald bloß keine Kippen oder Glasflaschen wegwerfen, keine Autos mit heißen Katalysatoren am Wald parken! Und beobachteten Rauch direkt unter der 112 melden.“

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