Landrat Jochen Hagt würdigte das ehrenamtliche Engagement von Hildegard Wirths der langjährigen Vorsitzenden des TuS Wiehl.
AuszeichnungHildegard Wirths erhält Verdienstmedaille der Bundesrepublik

Landrat Jochen Hagt überreichte die Medaille an Hildegard Wirths, die sich mit Ehemann Jürgen und Mutter Marianne von Ameln freute.
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Wer an den TuS Wiehl denkt, der denkt an Hildegard Wirths, deren Namen untrennbar mit dem Turn- und Sportverein verbunden ist. Nicht nur für dieses Engagement wurde die 74-Jährige in den Räumen der Volksbank Oberberg in Wiehl durch Landrat Jochen Hagt mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Jochen Hagt las nicht nur die Laudatio des Bundespräsidenten vor, sondern auch gleich die Anweisung, wo die Medaille anzubringen sei — eine Handbreit unter der Schulter. Als gelernte Schneiderin sei sie ja einiges gewöhnt entgegnete Hildegard Wirths. Ganz schmerzfrei leuchtete kurz darauf die Medaille auf dem schwarzen Kleid. Begrüßt hatte zuvor Jörn Richling, Vorstandsmitglied der Volksbank, die Gäste im Konferenzraum.
Engagement in vielfältiger Weise
Der Landrat sprach von einer auszeichnungswürdigen, breiten Leistung von Hildegard Wirths. Die Mutter von zwei Kindern trat 1977 in den TuS Wiehl ein und übernahm 1986 das Amt der zweiten Vorsitzenden. 1994 wurde sie zur ersten Vorsitzenden gewählt, ein Amt das sie bis 2023 fast 30 Jahre ausübte. Ebenso gehörte sie dem erweiterten Vorstand des Stadtsportverbandes an. Den Vorsitz im Verein hat sie 2023 an Julia Thomas abgegeben, steht im erweiterten Vorstand des TuS Wiehl aber noch mit Rat und Tat zur Seite.
Sie engagierte sich nicht nur als Funktionärin, sondern in vielfältiger Weise. Sie hielt Kontakt zu den Krankenkassen für die Reha-Gruppen, mit dem Kreissportbund und den Verbänden, gestaltete Waffelbackaktionen für den guten Zweck und war „Bauherrin der vereinseigenen Turnhalle“.
Den Teamwettbewerb zum Sportabzeichen ins Leben gerufen
Deren Umbau, der zunächst von Ehemann Jürgen Wirths auf einem kleinen Blöckchen vorgezeichnet wurde, hatte Hildegard Wirths bis zur Fertigstellung in einem Album zusammengestellt. Sie rief den Teamwettbewerb für die Aktion „Deutsches Sportabzeichen“ ins Leben und steigerte die Zahl der Teilnehmer von 40 bis auf 250. Seit 2021 engagiert sie sich im Malteser Hospizdienst. Für ihre vielen Verdienste und die langjährige Tätigkeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die Jubiläums-Ehrenamtskarte Nordrhein-Westfalens, den Silbernen Wiehltaler und den Ehrenpreis der Jury der Sportlerwahl dieser Zeitung.
Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker lobte ihr großes Engagement und nannte sie einen Leuchtturm des Ehrenamtes. Hildegard Wirths sei ein Mensch, der sich im positiven Sinne einmische und mit offenem Visier durchs Leben gehe. Als besondere Ehrung hatte er das Goldene Buch der Stadt mitgebracht, in das sich Hildegard Wirths eintrug.
Die Verdienstmedaille erfülle sie mit Stolz und viel Dankbarkeit, sagte Hildegard Wirths und sprach von vielen Jahren erfüllten Ehrenamtes. Sie dankte für das Vertrauen, das ihr entgegengebracht worden sei. Bei ihrem Engagement haben ihr ihr Mann und ihre Familie sie unterstützt. „Ich danke für die Perspektive auf das Leben und den Sport und für alle, die mit mir den Weg gegangen sind.“ Darüber hinaus rief Hildegard Wirths jüngere Menschen dazu auf, das Ehrenamt anzunehmen.