Dietrich-Bonhoeffer-GymnasiumPläne für die „Penne“ in Wiehl gefallen den Schülern

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Das Modell des Siegerentwurfs spricht (v.l.) Emily Miess, Jule Däumichen und Julia Heinrich durchaus an. Die Oberstufenschülerinnen finden es nur ärgerlich, dass sie die Schule abgeschlossen haben, bevor das neue Gebäude steht.

Das Modell des Siegerentwurfs spricht (v.l.) Emily Miess, Jule Däumichen und Julia Heinrich durchaus an. Die Oberstufenschülerinnen finden es nur ärgerlich, dass sie die Schule abgeschlossen haben, bevor das neue Gebäude steht.

Wiehl – Es soll ein Schulgebäude werden, das Zukunft hat, sagt Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker. Ärgerlich nur für viele Schüler und einige Lehrer, die dieses neue Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) nicht mehr miterleben werden. „Irgendwie deprimierend“, meint Jule Däumichen beim Blick auf die vielversprechenden Umbaupläne und lacht. Die Sprecherin der Jahrgangsstufe 11 wird bereits kommendes Jahr ihr Abitur machen, lange bevor die neue Penne steht. Däumichen scherzt mit ihrer Mitschülerin Emily Miess: „Wir schicken dann einfach unsere Kinder hierhin.“

Nachdem die Stadtverwaltung Ende vergangener Woche den Siegerentwurf öffentlich gemacht hat (wir berichteten), sind am Dienstag der Schulgemeinschaft alle 20 eingegangenen Entwürfe des Architektenwettbewerbs vorgestellt worden. In der Wiehltalhalle, direkt neben dem Gymnasium, hingen die Grundrisszeichnungen und Außenansichten neben kleinen Pappmodellen. Mehrere Meter lang sind die Stellwände, an denen sich alle Wiehler Bürger in den kommenden Tagen über die Vorstellungen der Architekten informieren können.

Dass es nicht zwingend der Siegerentwurf des Aachener Büros PVMA sein wird, der frühestens im Jahr 2022 am Ort des jetzigen Schulgebäudes verwirklicht sein wird, betonte Bürgermeister Stücker am Vormittag vor mehreren Oberstufenschülern. Das nun anstehende Verhandlungsverfahren werde mit allen vier Erstplatzierten des Wettbewerbs stattfinden. Jedoch habe der Siegerentwurf, der sich durch einen gläsernen Mittelbau auszeichnet, natürlich einen Vorsprung. Stücker zeigte sich sicher: „Wenn der Umbau vollbracht ist, hat sich das DBG neu erfunden.“

Auch Lehrer äußern Wohlwollen

Das Aachener Konzept mit dem offenen Raumprogramm im Unterstufentrakt, wo die Klassen in Lerngemeinschaften mit jeweils eigenem Lehrerzimmer organisiert sind, gefällt auch Lehrer Marco Kretzer. Der Beratungslehrer für die Oberstufe schaut auf dem Plan, wo sein Büro sein und der nächste Kopierer stehen wird. „Alles wirkt optisch sehr ansprechend und funktional“ , meint der 35-Jährige. Seine Kollegin Felicitas Werry-Nikula (64) blickt ein wenig neidisch auf die Zeichnung: „Leider werde ich von alldem nicht mehr profitieren, denn ich gehe kommendes Jahr in Pension.“ Doch sie freue sich für ihre Kollegen und Schüler, dass der Missstand bald ein Ende haben solle.

So richtig wohl fühlen sich auch Jule Däumichen und Emily Miess (beide 16) nicht im jetzigen Gebäude. Die Atmosphäre sei trist, die Luft stickig, alles sehr gedrungen. „Schöne Räume haben wir bislang nur wenig“, sagt Däumichen. Mit Schulsprecherin Julia Heinrich sind sie sich einig: Der Siegerentwurf sollte umgesetzt werden. Bis Ende März sollen die vier Erstplatzierten eine Kostenplanung vorlegen. Zurzeit ist die Stadt dabei, einen Ablaufplan für den weiteren Prozess zu erstellen.

Die Ausstellung in der Wiehltalhalle (Hauptstraße 81) ist geöffnet am kommenden Samstag (11 bis 14 Uhr), am kommenden Dienstag (16 bis 18.30 Uhr), und an den beiden Donnerstagen, 24.1. und 31.1. (16 bis 20 Uhr).

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