Feiern mit der FeuerwehrLöschzug Wiehl-Bomig veranstaltet zum 70. Mal sein Waldfest

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Mehrere Männer bringen einen Schotterplatz auf Vordermann.

Der idyllische Festplatz wurde von den Feuerwehrleuten bereits hergerichtet. Am Samstag wird dort wieder gefeiert.

Im Jahr 1950 feierte das mittlerweile legendäre Waldfest der Feuerwehr in Wiehl-Bomig Premiere. Am 10. und 11. Juni findet es erneut statt.

Auf einer großen Schiffschaukel flogen die jungen Leute über das Festgelände. Vor allem wurde unermüdlich getanzt. Damit die Schuhe rutschen, hatte man den hölzernen Tanzboden mit Sand bestreut. Und zu später Stunde ging der Hut rum, um die Kapelle noch zu weiteren Zugaben zu verleiten.

So habe es ihm ein alter Dorfbewohner von den Anfangsjahren des Bomiger Waldfests in den 1950er Jahren berichtet, erinnert sich André Kiesling. Der Vorsitzende des Feuerwehrfördervereins freut sich, dass das Traditionsfest nach dreijähriger Corona-Pause am Wochenende, 10./11. Juni, wieder stattfinden kann. Es wird die 70. Veranstaltung seit der Premiere 1950 sein.

Waldfest: Auf dem Festplatz in Wiehl-Bomig gibt es auch Livemusik

Unter den Eichen auf dem Festplatz am Ende der Bomiger Straße spielt am Samstagabend die CH-22-Band. Die einst von Krankenpflegern gegründete Party-Cover-Rock-Kapelle aus Gummersbach hat in diesem Jahr selbst Grund zu feiern, nämlich ihr 25-jähriges Bestehen. Um 19 Uhr geht es los. Am Sonntag ist der Ausschank zum Frühschoppen ab 10 Uhr geöffnet.

Das Waldfest ist der gesellschaftliche Höhepunkt im Bomiger Dorfleben und zieht Gäste aus der weiteren Region an. Bis zu 1000 Besucher sind es in guten Jahren schon gewesen, schätzt André Kiesling. „Besonders beim Sonntagsfrühschoppen kommen Feuerwehrleute aus dem ganzen Kreis zusammen. Aber auch schon am Samstag nutzen viele die Gelegenheit, Freunde zu treffen, die längst woanders wohnen.“

André Kiesling gehört zu einem Feuerwehr-Festkomitee

Kiesling hat bereits als Teenager beim Aufbau des Waldfests geholfen, lange bevor er vor 27 Jahren bei der Feuerwehr anfing. Später brachte er es bis zum stellvertretenden Löschzugführer, heute gehört als Leiter des Fördervereins zum siebenköpfigen Festkomitee, das vor allem aus noch aktiven Feuerwehrleuten besteht.

Eine Woche vorher wird der Festplatz hergerichtet. In den folgenden Tagen schaffen die Helfer die erforderlichen Wagen und Buden heran, denn seit 2008 die Festhütte abbrannte, behilft sich die Feuerwehr mit Fliegenden Bauten. „Der Aufwand ist schon immer recht groß, und das Kostenrisiko erst recht“, sagt Kiesling. „Aber wenn wir am Feuerwehrhaus feiern würden, hätte das Fest nicht mehr sein typisches Flair.“

Alle Erlöse, die nach dem Waldfest übrig sind, werden in die Feuerwehr investiert, etwa in Kleidung oder Schulungen. „Für ein neues Löschfahrzeug reicht es nicht“, sagt Kiesling und lacht. In diesen Tagen zieht der Löschzug in ein provisorisches Ausweichquartier im Industriegebiet um, weil sein Gerätehaus an der Fritz-Kotz-Straße um- und ausgebaut wird.

Wenn die Bomiger Feuerwehr dann 2024 wieder dorthin zurückkehrt, gebe es sicher wieder Bedarf für eine Unterstützung durch den Förderverein, glaubt Kiesling. Wegen der Einnahmen lohne sich das Fest aber kaum, sagt Kiesling. Wichtiger sei der gesellige Nutzen für den Löschzug selbst und die Dorfgemeinschaft. „Und es ist eben eine alte Tradition.“

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