Vortrag in WiehlUmgang mit dem Tod – Die Trauer ist die Lösung

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Mit Erzählungen und Liedern machte Chris Paul deutlich, wie bunt das „Kaleidoskop des Trauerns“ zu schillern vermag.

Mit Erzählungen und Liedern machte Chris Paul deutlich, wie bunt das „Kaleidoskop des Trauerns“ zu schillern vermag.

Wiehl – Vortrag Trauer ist eine Situation im Leben, die jeden Menschen betreffen und betroffen machen. Gut hundert Gäste  des Malteser-Trauerzentrums Oberberg  Malteser, die zu einem bemerkenswerten Abend in die Wiehler Volksbank gekommen waren, spürten diese Verbundenheit. Es war ein leiser Abend, getragen von der Stimme der Bonner Trauerbegleiterin und Autorin Chris Paul, der die unterschiedlichen Stimmungen Hinterbliebener aufgriff und begreifbar machen wollte.

Das alte Konzept der Trauerphasen sei überholt, meint Paul. Trauer ließe sich nicht in ein starres Schema zwingen, kenne stattdessen so viele Facetten, wie es Charaktere gebe. Entsprechend beschrieb sie ihr „Kaleidoskop des Trauerns“. In viele bunte Farben gebrochen, erstreckt es sich vom simplen Überleben, dem Widerstreben der Gefühle, einem Verstehen und der Verbundenheit bis hin zu dem oft schwierigen Anpassungsvorgang an eine Welt, ohne die vermissten Menschen.

Ein Abend unter Freunden

So vielfältig war dann auch der Abend. Über inspirierende Erzählungen aus ihrer reichen Erfahrung mit Trauernden, untermalt mit vertrauten Liedern, abgerundet durch literarische Schlaglichter, vermochte Chris Paul jeden der Anwesenden zu berühren. Die ruhigen Klänge ihres versierten Begleiters, dem Kölner Gitarristen Udo Kaminke, unterstrichen den kamingemütlichen Abend unter Freunden.

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Während anfangs noch Herbert Grönemeyers Lied „Mensch“ ein Leben voller „Messerstiche des Verlusts“ beschrieb, so schloss Paul das Konzert sinnig mit den Beatles. Deren „Let it be“ hieße übersetzt nicht etwa „Lass gut sein“, sondern „Lass es zu“, denn Trauer sei nicht das Problem, sondern die Lösung. Ein tröstender Gedanke, den die Hörer mit nach Hause nehmen konnten.

Evelin Bottenberg, Koordinatorin des Trauerzentrums Oberberg, betonte, dass sowohl dieser gelungene Abend, als auch die Betreuung der Malteser, sich nicht nur an Trauernde selbst, sondern auch an Angehörige und Freunde richtet, die in der Begleitung Trauernder Unterstützung suchen. (dmb)

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