Wegen Corona in Shanghai gefangenEin Geburtstag fern der Heimat

Lesezeit 2 Minuten
Heute feiert Kathrin Hüppe ihren 41. Geburtstag – wegen der Pandemie aber nicht im Familienkreis.

Heute feiert Kathrin Hüppe ihren 41. Geburtstag – wegen der Pandemie aber nicht im Familienkreis.

Wiehl/Shanghai – Eigentlich wollte Kathrin Hüppe ihren 41. Geburtstag heute im Kreis ihrer Familie und Freunde in Wiehl feiern. Daraus ist nichts geworden, berichtet die Oberbergerin aus dem mehr als 8000 Kilometer entfernten Shanghai: Das Coronavirus und seine Folgen haben Hüppe in ihrem Arbeitsort in Fernost festgesetzt.

Hüppe zog vor fünf Jahren für ihren damaligen deutschen Arbeitgeber als Vertriebsleiterin in der Automobilbranche nach China. Es sei keine einfache Entscheidung gewesen: „Aber die berufliche Herausforderung klang spannend, eine komplett andere Kultur, internationale Geschäftsentwicklungen und verschiedene Arbeitsmentalitäten kennenzulernen.“ Auch für Eltern und Freund war Hüppes Auswanderung schwierig. Für beide Seiten war es stets Trost, dass Hüppe jedes Quartal zurück in die Heimat flog und für ein bis zwei Wochen oberbergische Luft atmete. Doch die Zeiten des unbeschwerten Reisens sind vorbei, seitdem sich das Virus auf der Welt ausbreitet.

Besuche beim Freund in Südkorea sind auch nicht möglich

Hüppe berichtet: „China hat die Grenzen für ausländische Einreisende und Arbeitnehmer geschlossen.“ Zwar könnte sie nach Deutschland ausreisen – doch nach Shanghai zurückzukehren sei derzeit unmöglich. Cina habe die Einreise für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Eine Lockerung gebe es vielleicht im Oktober. „Ich habe eine neue Position bei einem finnischen Unternehmen angenommen und kann meinen Arbeitsort momentan nicht verlassen.“

Ihr Freund Wonjoo Yun lebt in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Auch ihn kann Hüppe momentan nicht besuchen. Reisen nach Korea sind mit einer zweiwöchigen Quarantänezeit in einer staatlichen Einrichtung verbunden. Hüppe: „Ich sitze hier wie gefangen und warte darauf, dass sich wieder Ein- und Ausreisetunnel ergeben.“ Nichts sei mehr wie es vorher war, die „Heimat-Basis“ stimme nicht mehr – erst der Besuch bei Freunden und Familie habe das Leben im Ausland erleichtert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ihre Lieben in Oberberg und ihren Liebsten in Seoul vermisse sie sehr. Kathrin Hüppe lässt ausrichten: „Trinkt heute ein Kölsch, Pils oder ein Glas Soju für mich mit.“ Soju ist eine koreanische Spirituose. Eines sei sicher: Der erste Flug nach Deutschland oder Südkorea werde sie an Bord haben.

Rundschau abonnieren