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Wiehler ImkerDieser Verein hat 35 Millionen Mitglieder

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Zu ihrem Jubiläum laden die Bienenzüchter um Martin Wölk (2.v.r.) in den Wiehler Kurpark ein.

Zu ihrem Jubiläum laden die Bienenzüchter um Martin Wölk (2.v.r.) in den Wiehler Kurpark ein.

Wiehl – Der Imkerverein Wiehl feiert sein 100-jähriges Bestehen. Für Samstag, 20. August, laden die Bienenzüchter ab 11 Uhr in den Wiehler Kurpark ein und geben Einblick in ihre Arbeit.

Der Verein ist unter dem Vorsitz von Martin Wölk umtriebig: So engagiert er sich als Pate einer Bienen-AG an der Helen-Keller-Förderschule in Oberbantenberg.

Die Imker präsentieren sich an vielen Orten

Im Rahmen eines Leader-Projektes wurde die Schutzhütte im Wiehler Wildpark neu gestaltet und mit Informationstafeln zum Leben der Bienen und einer Schaubeute ausgestattet. In Arbeit ist eine Infotafel, die die Imker zusammen mit dem Wiehler Heimatverein im Kurpark aufstellen. Beim Bergischen Landschaftstag am 4. September auf Schloss Homburg wird der Imkerverein Wiehl wieder mit einem Infostand vertreten sein.

16 Imker kamen am 8. Januar 1922 im Hotel Platte zusammen, um den Bienenzuchtverein Wiehl zu gründen und haben sicher nicht zu hoffen gewagt, dass sie sich 100 Jahre später mit mehr als 80 Mitgliedern und 600 Bienenvölkern mit 35 Millionen Tieren im Wiehler Stadtgebiet etabliert haben würden.

Nach der Gründung brauchte es erst mal Zucker

Die Vereinschronik berichtet von zahlreichen Herausforderungen. Dazu gehört in den Anfangsjahren die Beschaffung des Zuckers zur Einfütterung der Bienenvölker. Die Imker müssen zudem für ausreichend Blüten sorgen: 1925 pflanzten sie entlang der Bahnlinie 100 Akazien.

Nach dem Krieg kam das Vereinsleben fast zum Erliegen, obwohl so manche Familie auf das Zubrot durch die Imkerei angewiesen war und den Honig als Tauschobjekt für Lebensmittel nutzte. Es gab Probleme mit Pflanzenschutzmitteln gegen den Kartoffelkäfer. Einige Landwirte hätten es mit der Dosierung nicht so genau genommen, was zu einem größeren Bienensterben in der Region führte, berichtet Chronist Dietmar Ruland.

Die dunkle Biene erwies sich als zu aggressiv

Geimkert wurde hierzulande mit der „dunklen Biene“, die sehr aggressiv war und wenig Honigertrag einbrachte. So fing man an, diese Rasse mit der italienischen Bienenrasse zu kreuzen. Später wird die sanftmütige Carnica beliebt.

Im Aufschwung des Wirtschaftswunders blieb weniger Zeit für das Hobby. Das Interesse an der Bienenhaltung ging zurück, die Zahl der Imkerinnen und Imker und somit auch der Bienenvölker nahm stetig ab. 1974 wurde mit nur noch zehn Vereinsmitgliedern und 59 Bienenvölkern der Tiefstand erreicht.

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Heute sei das Interesse auch bei Frauen an der Natur und der Imkerei wieder gewachsen, freut sich Vereinschronist Dietmar Ruland. „Dank der starken Öffentlichkeitsarbeit der Imkervereine in unserer Region, verbunden mit kostenlosen Imkerlehrgängen, finden immer mehr junge Leute Interesse an diesem Hobby.“

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