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AusschreibungWiehler Stadtrat ist sich einig über Neubau des Gymnasiums

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Eine grafische Darstellung des Bauprojekts.

Serviervorschlag: So oder so ähnlich soll das neue Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Ende 2029 aussehen.

Noch bis 15. Juli können sich Firmen melden, die als „Totalunternehmer“ ein neues Wiehler Gymnasium bauen wollen. Eines hat bereits Interesse signalisiert.

Auf den einstimmigen Beschluss folgte Applaus. Vertreter von Schule und Elternschaft haben am Dienstag als Besucher der Stadtratssitzung ihre Zufriedenheit darüber geäußert, dass die Wiehler Politik einen wichtigen Schritt beim Neubau des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums vollzogen hat. In einem Planungspapier hat der Stadtrat die Vorgaben festgelegt, nach denen ein noch zu bestimmender Totalunternehmer alles Weitere bis zur Schlüsselübergabe ausführt.

Die externen Projektplanerinnen hatten eingangs noch einmal ausführlich die bisher erarbeitete Grundlage (den sogenannten „Serviervorschlag“) vorgestellt. Demnach sollen sich die neuen Gebäude nach Abriss oder Sanierung und Umbau zu einem Campus gruppieren. Jeder Bauteil bekommt genau definierte Funktionen. Die Mitte des Schulkomplexes öffnet sich zur Straße.

Wiehler Schule soll im Herbst 2029 stehen

Vorgegeben ist auch die Interimslösung, nämlich zwei große Container auf dem Parkplatz vor dem Stadion auf der anderen Straßenseite. Zur „funktionalen Leistungsbeschreibung“, die der Unternehmer befolgen muss, gehören schließlich unter anderem ein detailliertes Raumprogramm, der Kostenrahmen von 58 Millionen Euro   und die Vorgabe, dass der Bau im Herbst 2029 fertig sein soll.

Die Bekanntmachung der europaweiten Ausschreibung erfolgte bereits Anfang Juni, bis 15. Juli können sich interessierte Baufirmen melden. Eine Meldung liegt bereits vor, weitere Unternehmen haben sich zumindest die Unterlagen heruntergeladen. Im August sollen dann die Bewerber geprüft und drei bis fünf von ihnen zu konkreten Angeboten aufgefordert werden.

Stadt Wiehl schielt auf das Sondervermögen

Danach werden Einzelheiten ausgehandelt. Im Frühjahr 2026 will die Stadt dann die Angebote anhand einer Punktematrix bewerten, damit im Juli ein politischer Beschluss und die Vergabe des Auftrags erfolgen können.

Natürlich hofft man in Wiehl, von den Milliarden zu profitieren, die die Bundesregierung aus ihrem Sondervermögen verteilt. Doch verlassen kann und will man sich darauf nicht. „Aktuell ist in der Finanzierung keine Förderung berücksichtigt worden“, schreibt die Stadtverwaltung im Beschlussvorschlag und merkt zugleich an: „Nach aktuellen Informationen soll die Verteilung des Sondervermögens für Infrastrukturmaßnahmen ähnlich bürokratiearm erfolgen wie seinerzeit beim Programm ,Gute Schule'.“

Auch andere Fördermöglichkeiten will man im Blick behalten. Sicherheitshalber hat das Rathaus „moderate Anpassungen der Steuersätze leicht über der Inflationsrate“ eingebucht. Bürgermeister Ulrich Stücker warb für Zustimmung für das Schulbauprojekt, „ob mit oder ohne Förderung“.

Diese Zustimmung bekam er dann von allen Ratsmitgliedern ohne Enthaltung. In der letzten Sitzung der Legislaturperiode und damit im Vorfeld der Kommunalwahlen im September zog SPD-Ratsherr Bernd Teuber ein positives Fazit: „Gemeinsam haben wir viel erreicht in der Bildungspolitik.“ Das gelte auch für die Ganztagsbetreuung, den Kitaausbau und besonders für die Zukunft der Sekundarschule. Er bedankte sich bei den anderen Ratsfraktionen dafür, dass man diesen Weg trotz aller Differenzen gemeinsam gegangen sei.