WohnbauprojektIm Ortszentrum von Wiehl-Weiershagen soll ein sozialer Treffpunkt entstehen

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Auf einer gezeichneten Grafik ist ein Neubaugebiet, bestehend aus mehreren Häusern, zu sehen. Davor sind grüne Wiesengrundstücke.

Die Entwurfsskizze zeigt eine Reihe von verbundenen Häusern, die für alle Generationen Wohnraum bieten.

Unterhalb der Autobahnbrücke in der Wiehler Ortschaft Weiershagen sollen auf einer Wiese Häuser errichtet werden, die in mehrerlei Hinsicht die Zukunft des Wohnungsbaus erproben.

Rund 120 Interessenten aus Weiershagen und Umgebung folgten im Herbst der Einladung zu der Infoveranstaltung, bei der Bauherr Uwe Söhnchen und seine Architektin Anke Lilly Bonfanti das Projekt „Neues Wohnen in Weiershagen“ erstmals vorstellten. Viele wollten danach auf dem Laufenden gehalten werden und trugen sich in eine Liste ein. Nun zeigte sich auch der Planungsausschuss des Wiehler Stadtrats begeistert von dem Vorhaben.

Unterhalb der Autobahnbrücke, dort wo die Straße Kleebornen in die Weiershagener Straße einmündet, sollen auf einer Wiese Häuser errichtet werden, die in mehrerlei Hinsicht die Zukunft des Wohnungsbaus erproben: Der Komplex ist nicht wuchtig, aber kompakt, um die Versiegelung des Bodens gering zu halten. Holzbauweise und Energieversorgung garantieren Nachhaltigkeit.

Wohnungen für Familien, Singles und Wohngemeinschaften

In fünf Wohnungen von 72 bis 115 Quadratmetern Größe auf zwei Etagen sollen Singles und Familien einziehen, zudem ist eine Wohngemeinschaft auf 430 Quadratmetern für zwölf Menschen eingeplant und eine Tagespflegestation auf 270 Quadratmetern für 15 Senioren. Es gibt Gemeinschaftsräume zum Feiern und Arbeiten. Das ganze Dorf soll von dem Projekt profitieren, erläuterte Anke Bonfanti den Politikern im Ausschuss.

Die Architektin lebt und arbeitet selbst in Weiershagen und weiß, dass der Ort einst aus Einzelgehöften zusammengewachsen ist und als typisches Straßendorf keine Mitte hat. Es fehle an einem sozialen Zentrum. Am Rand des Baugrundstücks möchte sie darum in einem bestehenden Haus, dessen altes Fachwerk wieder zum Vorschein gebracht wird, ein kleines Dorfcafé einrichten, das genossenschaftlich betrieben werden könnte, führte Bonfanti aus.

Es handelt sich um das Elternhaus von Friedel Söhnchen, dem Vater des Bauherrn. Uwe Söhnchen fühlt sich Weiershagen noch immer besonders verbunden, und als Inhaber eines Pflegedienstes kennt er die Herausforderungen, die eine alternde Gesellschaft für die dörflichen Strukturen bedeutet. Auch wenn ein Angebot für ältere Menschen geschaffen wird, die im Dorf wohnen bleiben wollen, möchten Bauherr und Architektin aber kein Seniorenzentrum bauen, sondern ein Quartier, in dem sich die Generationen begegnen. Auch eine Tagesmutter könnte dort einziehen.

Pläne und Finanzierung sind weit gediehen. Wenn es nach Bonfanti geht, könnte der Bau Ende des Jahres starten und im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Stadtverwaltung und Politik werden dem nicht im Wege stehen, wie die überaus positiven Kommentare im Ausschuss zeigten. Planungsamtsleiter Marcus Köster lobte das Projekt ebenso wie Ausschussvorsitzender Sören Teichmann, der schwärmte: „Das ist eine einmalige Privatinitiative.“

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