Im Wipperfürther Bauausschuss herrscht Verärgerung über den Wupperverband. Das Genehmigungsverfahren ist langwierig.
Bericht im AusschussAbriss des Radiumwehrs in Wipperfürth verzögert sich weiter

Das Wupperwehr in Höhe Radium soll aus Gründen des Hochwasserschutzes abgerissen werden.
Copyright: Dennis Börsch (Archivfoto)
Aus Gründen des Hochwasserschutzes soll die Wehranlage in Höhe der Firma Radium zurückgebaut, also abgerissen werden. Doch die Planung verzögert sich weiter. Das war jetzt Thema im Bauausschuss. Im März diesen Jahres hatten sich Stadt und Wupperverband über die Aufteilung der Kosten geeinigt. Im nächsten Schritt müsste die Bezirksregierung eine wasserrechtliche Genehmigung erteilen. Dafür muss ein Ingenieurbüro beauftragt werden, einen Genehmigungsantrag zu erstellen.
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hatte der Wupperverband die erforderlichen Ingenieurleistungen im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung abgefragt. Allerdings sei dies erst fünf Monate nach Abschluss der Vereinbarung erfolgt. Im Vorfeld hätten mehrere Büros Interesse bekundet, dennoch ging kein einziges Angebot ein. „Im Ergebnis ist somit in den letzten acht Monaten kein nennenswerter Projektfortschritt zu verzeichnen“, bedauert die Verwaltung. Dabei sind noch viele Schritte erforderlich, ehe das Wehr abgerissen werden kann. Liegt der Antrag auf Genehmigung des Abrisses vor, wird die Bezirksregierung diesen prüfen.
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der bisherigen Projektabwicklung ist eine Realisierung des geplanten Rückbaus vor 2028 als utopisch zu bezeichnen.
Das dauere erfahrungsgemäß mehrere Monate. Dann muss ein Förderantrag gestellt werden – möglicherweise müssen dafür erneut Ingenieurleistungen ausgeschrieben werden. Die Bezirksregierung muss auch diesen Antrag prüfen und bewilligen – was erfahrungsgemäß nochmals mehrere Monate dauert. Erst wenn die Bewilligung vorliegt, können die Ausführungsplanung, das Erstellen des Leistungsverzeichnisses und die Bauüberwachung ausgeschrieben werden, gefolgt von der Ausschreibung der Bauleistungen.
„Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der bisherigen Projektabwicklung ist eine Realisierung des geplanten Rückbaus vor 2028 als utopisch zu bezeichnen“, so die Verwaltung. Auf weitere zeitliche Prognosen für den Abschluss des Projekts verzichte man.
Armin Kusche ist Leiter der Stadtentwässerung. Warum der Wupperverband zunächst so viel Druck gemacht habe und sich das Verfahren jetzt so in die Länge ziehe, ist auch ihm unklar. 2021 – da sei das Thema erstmals breiter diskutiert worden – habe ihn die Zeitung nach einem Datum für den Abriss gefragt. „Ich habe damals von zwei bis drei Jahren gesprochen, das war wohl zu optimistisch.“ Einer der Gründe für die Verzögerungen sei der Personalmangel, von dem auch der Wupperverband betroffen sei.
Der Wupperverband nimmt auf Anfrage unserer Zeitung wie folgt Stellung. „Auch für uns handelt es sich um ein wichtiges und prioritäres Vorhaben, an dem der Verband (...) im Rahmen der vorhandenen Ressourcen mit Hochdruck arbeitet.“ Nach der erfolglosen Submission habe man umgehend Schritte eingeleitet, um das Risiko zu minieren, erneut kein Planungsbüro zu finden. Am 16. Dezember soll die neue Ausschreibung veröffentlicht werden. Im März 2026 will der Wupperverband die Planung in Auftrag geben, Mitte März sollen die Planungsarbeiten dann beginnen.
