Autorengruppe Loseblattsammlung hatte unter dem Titel „Mord im Dorfladen“ besonderen Leseabend organisiert.
Besonderer LeseabendMord in Wipperfürther Dorfladen

Ermittelten in ihrer eigenen Geschichte im Dorfladen Thier: (v.l.) Peter Kreft, Andreas Wöhl, Tanja Daniel und Anne Schmitz von der Autorengruppe Loseblattsammlung am „Tatort“.
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Das kleine Café im Dorfladen in Thier ist voll besetzt, sogar im Durchgang zum Laden stehen noch Stühle. Es fehlt Blaulicht, dabei ist am Donnerstagabend hier ein Mord geschehen – zumindest in literarischer Form. „Mord im Dorfladen“, so heißt die Geschichte, die Anne Schmitz und Peter Kreft aus Wipperfürth, die Hückeswagenerin Tanja Daniel und Andreas Wöhl aus Lindlar gemeinsam geschrieben haben. „Wir lesen nicht zum ersten Mal im Dorfladen und haben dann die Idee entwickelt, hier auch eine Geschichte spielen zu lassen“, sagte Andreas Wöhl.
Anette Niederwipper aus dem Dorfvereins-Vorstand ist schon gespannt. „Wir wurden gefragt, und weil wir regelmäßig Veranstaltungen hier machen, um Werbung für den Laden zu machen, haben wir direkt zugesagt. Ich hätte die Geschichte vorher lesen können, aber ich wollte mir den Spaß nicht verderben lassen“, sagt sie. Es geht also um einen Mord, der im beschaulichen Wipperfürther Kirchdorf geschehen sein soll. Erzählt wird die Geschichte im Wechsel von den vier Autoren – aus vier Perspektiven. Darunter natürlich die des Kommissars, aber auch die der Leiche. „Ich betrachte meine Leiche – und ich muss sagen, dass ich ein schöner Mann bin – also war“, sagt diese, gespielt von Tanja Daniel.
Das Publikum ist gespannt
Es ist auch ein wenig Humor mit im Spiel, das ist auch gut so – denn eine Leiche im Laden, das ist schon ernst genug. Das Publikum ist auf jeden Fall gespannt, für die Zuhörerinnen und Zuhörer ist es etwas besonders, den Autorinnen und Autoren so nahe zu sein. Auf den Tischen stehen Weihnachtsplätzchen, das Dorfladen-Team sorgt für Getränke und die Stimmung ist mit „vorfreudig“ gut umschrieben. Aus Hückeswagen ist Nicole Elsenbach nach Thier gekommen. „Ich erwarte mir ziemlich viel Spaß, dass es lustig und spannend und mit viel lokalem Bezug sein wird“, sagt sie. Eine durchaus passende Erwartungshaltung, denn natürlich geht es um Thier, um den kleinen Laden und die Menschen, die hier leben, wohnen, arbeiten – und schon mal andere Leute umbringen. Die Liebe zum Detail ist ausgeprägt.
Nicht nur gibt es aus dem Hintergrund Musik und Soundeffekte zu hören. Auch der Tatort im Eingangsbereich ist mit Flatterband, Umriss des Toten und Beweismittel-Aufstellern gestaltet. Nicole Elsenbach jedenfalls kann sich auf jeden Fall glücklich schätzen, an diesem Abend die richtige Entscheidung getroffen zu haben. „Ich wollte mich heute Abend entspannen - entweder hätte ich Yoga machen können oder nach Thier kommen“, sagt sie lachend.

