Das Kirchdorf Wipperfeld hat seit Freitagabend eine neue Wanderbank. Denn dem dortigen Bürgerverein liegt das wunderschöne Wanderwegenetz im Heimatort sehr am Herzen. Mitglied Thomas Schmitz hat sich die Pflege der Bänke zur Aufgabe gemacht und ist beim Aufstellen der neuen Sitzgelegenheit in dem kleinen Ortsteil Lamsfuß voll in seinem Element. „Ich habe ein Team aus zehn Leuten, die mich unterstützen“, verrät Schmitz stolz.

An diesem Abend helfen ihm Christian Böhlefeld und Sascha Gerhards, die beiden Vorsitzenden des Vereins, und Ulrich Niemand. Zusammen haben sie als ersten Schritt zwei Löcher ausgegrabenen, rund einen halben Meter tief. Dann heben sie mit vereinten Kräften die neue Bank hinein, die Sascha Gerhards zuvor in seiner Garage montiert hatte. Die Männer richten sie mit der Wasserwaage noch einmal ganz genau aus und verteilen Schotter um die Sockel, der dann mit Hämmern verdichtet wird. „Wir nehmen bewusst keinen Beton, denn Schotter ist naturnäher und später wieder leichter zu entfernen, wenn die Bank irgendwann wieder erneuert werden muss“, erzählt Schmitz beim Arbeiten, und dass der Aufbau im Schnitt eine knappe Stunde dauert.

Wenn der bergische Fels im Weg ist, kann es länger dauern

Aber wenn der gute bergische Fels im Weg ist und die Ehrenamtler mit der Spitzhacke ran müssen, kann es auch mal deutlich länger dauern. An diesem Abend ist auch das amtierende Schützenkönigspaar der Wipperfelder St. Sebastianus-Schützen, Markus Wasserfuhr und Katharina Ciliox, vor Ort. Sie haben diese Bank gesponsert und freuen sich, dass alles so reibungslos klappt. „Wir sind begeisterte Wanderer, und als wir gehört haben, dass unsere ‚Lamser Bank‘ erneuert werden muss, war für uns sofort klar, dass wir das unterstützen“, berichtet Markus Wasserfuhr. Zusammen mit den Arbeitern übernehmen sie scherzhaft die erste Belastungsprobe und versorgen alle mit Getränken und Eis am Stiel. Insgesamt betreut der Bürgerverein 50 Wanderbänke, von denen manche arg verwittert sind.

In den vergangenen beiden Jahren wurden bereits zehn Exemplare ausgetauscht, für dieses Jahr sind sechs neue geplant. Die Bänke, die um die 650 Euro pro Stück kosten, werden zu 80 Prozent vom Zweckverband Naturpark Bergisches Land gefördert. Für die restlichen 20 Prozent sucht und findet Thomas Schmitz immer Förderer wie das Königspaar. „Ich habe schon für nächstes Jahr vier Förderer und die anderen bekomme ich auch noch weg“, lacht Schmitz.

Festival

In Lindlar feiert Kasalla mit tausenden Fans das Dorf mit S

Von

Claudia Kippels-Klug

Merken

Die Sponsoren haben auch Mitbestimmungsrecht beim Modell. „Ich wollte etwas möglichst Langlebiges“, verrät Wasserfuhr, darum hat er sich für ein Modell aus recyceltem Kunststoff mit innenliegender Metallarmierung entschieden. Zusätzlich renoviert Schmitz Holzbänke aus Eichen-, Lärchen- und Robinienholz. Er hat im Sommer oft die Bohlen im Garten stehen, die er dort mit einer dreifachen Schutzlasur überzieht, bevor er sie montiert. Rostige Metallfüße lässt er sandstrahlen und pulverbeschichten. Nachhaltiger geht es kaum. Bei so viel Engagement durch Thomas Schmitz und den Bürgerverein können sich Wanderfreunde auch in Zukunft auf schöne Sitzgelegenheiten rund um Wipperfeld freuen.