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245 Meter hohe WindräderIn Wipperfürth-Klüppelberg soll ein Windpark entstehen

3 min
Ein Windrad ist während der Vorstellung von einem Pilotprojekt für die Begrünung von Windenergiestandorten zu sehen.

Drei Windräder sollen errichtet werden, eines davon in einem Waldgebiet zwischen Dohrgaul und Klaswipper.

Insgesamt drei 245 Meter hohe Windräder sind im Windpark Klüppelberg vorgesehen, der Investor präsentierte nun sein Projekt im Fachausschuss.

In Wipperfürth-Klüppelberg, nahe der Grenze zu Marienheide, soll ein Windpark entstehen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung haben der Investor und sein Planer das Projekt vorgestellt.

Was genau ist in Klüppelberg vorgesehen?

Der Investor will in Obergaul und Klüppelberg drei Windräder mit einer Nabenhöhe von 164 Metern errichten. Der Rotordurchmesser beträgt 163 Meter. Aus der Addition von Nabenhöhe und halbem Rotordurchmesser ergibt sich die Gesamthöhe von 245,5 Meter – eine bei neuen Windrädern heute übliche Größe. Die drei Räder sollen jährlich rund 52.400 Megawattstunden Strom liefern, damit ließen sich rund 15.000 Haushalte versorgen.

Wer steht hinter dem Vorhaben?

Die Prokon EG mit Hauptsitz in Itzehoe ist nach eigenen Angaben eine der größten Energiegenossenschaften Europas mit über 40.000 Mitgliedern. Sie hat bis jetzt 75 Windparks mit zusammen 426 Windrädern in Deutschland, Polen und Finnland errichtet.

Wo genau sollen die Windräder errichtet werden?

Zwei der drei Räder sollen auf halbem Weg zwischen Nagelsgaul und Ohl errichtet werden. Für dieser Räder besteht Planungsrecht über den Flächennutzungsplan. Das dritte Rad soll im Wald zwischen Dohrgaul und Klaswipper entstehen. Dafür ist eine sogenannte „isolierte Positivplanung“ nötig. Einstimmig bei einer Enthaltung votierte der Ausschuss für Stadtentwicklung für die Einleitung des Bauleitplanverfahrens für dieses dritte Rad. Die Kosten dafür trägt die Prokon, ein Vertrag mit der Stadt regelt die Details.

Welche Vorteile hat die Stadt Wipperfürth davon?

Wipperfürth soll von dem Projekt in mehrfacher Hinsicht profitieren. Über das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) erhält die Stadt eine jährliche Vergütung von rund 80.000 Euro für den Windpark. Prokon wird außerdem Gewerbesteuer in Wipperfürth zahlen. Vorgesehen sind eine Kooperation mit dem städtischen Energieversorger BEW, außerdem sogenannte „Windsparbriefe“ und ein Sponsoring-Modell.

Was geschieht als nächstes, wie sieht der Zeitplan aus?

Alle entsprechenden Fachgutachten, etwa zu den Auswirkungen auf Fledermäuse und die Faun, liegen laut Prokon bereits vor, mit Ausnahme des Bodengutachtens. Bis zum Jahreswechsel 2025/25 sollen die Positivplanung für das dritte Windrad und das Genehmigungsverfahren erstellt werden, außerdem der städtebauliche Vertrag mit der Stadt Wipperfürth. Prokon geht davon aus, dass die Genehmigung dann im dritten oder vierten Quartal 2026 vorliegt. Die Bauvorbereitung und der Bau sind für 2027 vorgesehen, frühestens 2028 könnte der Windpark dann in Betrieb gehen.

Wie ist die Einschätzung der Politik?

Die CDU-Fraktion begrüßt das Projekt ausdrücklich, legt aber großen Wert auf eine Beteiligung der Bürger. Die SPD hält das genannte Fertigstellungsdatum von 2028 für sehr ambitioniert. Die Grünen erinnerten daran, dass sie die Höhenbegrenzung von 99,5 Metern, die jetzt fallen soll, schon vor 14 Jahren abschaffen wollten. Eine Mehrheit im Rat war seinerzeit dagegen. Joachim Grolewski (UWG) erinnerte daran, dass die Gemeinde Marienheide als Nachbar den Windpark in Klüppelberg ursprünglich abgelehnt habe. Wie das Planungsbüro erklärte, können sich Kierspe und Marienheide zwar äußern, den Windpark aber nicht verhindern.