Totholz entfernenBagger beseitigt Flutschäden in der Wupper in Wipperfürth

Lesezeit 2 Minuten
Das Wupperufer bei Wipperfürth

Das Wupperufer bei Wipperfürth

Der Wupperverband führt momentan am alten Turbinenhaus Bauarbeiten mitten in der Wupper durch. Dadurch sollen Flutschäden beseitigt werden.

Unterhalb des Wehrs am alten Turbinenhaus, mitten in der Wupper, steht ein Bagger. Der Baggerführer und ein zweiter Mitarbeiter ziehen einen Gurt um einen riesigen Baumstumpf, der quer im Fluss liegt – das andere Ende wird an der Baggerschaufel befestigt. Dann schleift der Bagger den Baumstumpf langsam hinter sich her, um ihn an Land zu bringen.

Am Dienstagmorgen hat der Wupperverband mit den Arbeiten im Fluss begonnen. Zum einen soll Totholz, dass den Abfluss behindert, weggeschafft werden. Vor allem aber geht es darum, eine Tiefenrinne in der Wupper mit Schotter aus dem Fluss aufzufüllen. „Die Rinne ist vor allem beim Hochwasser 2021 entstanden“, erklärt Armin Kusche, Leiter Stadtentwässerung bei der Hansestadt Wipperfürth.

Die Firma Radium, deren Gebäude unmittelbar an den Fluss grenzen, habe Sorgen, dass sich diese Tiefenrinne negativ auf die Gebäude auswirken könnten. In einer Pressemitteilung des Wupperverbandes heißt es, man wolle mit den Maßnahmen die „Gewässersohle optimieren“. Für die Baggerarbeiten im Fluss sind drei Tage vorgesehen.

Der Wupperverband macht darauf aufmerksam, dass durch die Arbeiten Sediment im Fluss aufgewirbelt wird, deshalb könne das Gewässer unterhalb der Baustelle in den kommenden Tagen getrübt sein.

Wupperverband muss sich bei Arbeiten an die EU-Wasserrahmenrichtlinie halten

Generell muss sich der Verband bei Arbeiten an die EU-Wasserrahmenrichtlinie halten. Die sieht vor, dass Flüsse und Bäche „möglichst naturnah“ erhalten werden sollen oder in einen solchen Zustand zu versetzen sind. Was genau „möglichst naturnah“ bedeutet, kann allerdings unterschiedlich ausgelegt werden. 

Nach dem Rekordhochwasser im Juli 2021 wurden dem Wupperverband nach eigenen Angaben rund 900 Schäden gemeldet, in der Wupper und den Nebengewässern. Davon habe der Betrieb Gewässer bereits mehr als zwei Drittel bearbeitet. Der Wupperverband betreut in seinem Verbandsgebiet insgesamt über 2000 Kilometer Fluss- und Bachläufe.


Pläne für das alte Wehr am Turbinenhaus

Einen aktuellen Sachstand zum alten Radium-Wehr gibt es im Bauausschuss, der am Donnerstag, 9. März, wieder tagt. Wie berichtet, wollen Wupperverband und die Stadt Wipperfürth das Wehr schleifen, um damit den Hochwasserschutz zu verbessern. Eine Untersuchung dazu sei abgeschlossen, müsse aber noch im Detail überarbeitet werden, sagt Armin Kusche.

Er sieht gute Chancen, dass die Ausführungsplanungen dafür noch Ende 2023 abgeschlossen und die Arbeiten 2024 durchgeführt werden. Das Land NRW will die Maßnahmen mit Fördergeld unterstützen. „Spannend wird noch die Höhe der Förderquote, denn die liegt zwischen 40 und 80 Prozent“, so Kusche. Wupperverband und die Stadt hätten vereinbart, den verbleibenden Eigenanteil je zur Hälfte zu übernehmen.

Rundschau abonnieren