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RichtfestZehn zusätzliche Kita-Plätze in Kupferberg werden dringend gebraucht

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Gäste beim Richtfest der Awo Kita Kupferberg.

Gäste beim Richtfest der Awo Kita Kupferberg.

In Wipperfürth suchen für kommendes Jahr insgesamt Eltern von 23 Kindern nach Kitaplätzen, der Anbau kann nur ein Anfang sein.

Seit Anfang März gibt es für die Kinder der Awo-Kita Elfriede Ryneck täglich „Baustellen-Kino“. Begeistert verfolgen die Mädchen und Jungen, wie neben ihrem Kindergarten ein Anbau in die Höhe wächst. Am Montagmorgen wurde Richtfest gefeiert, und dabei konnten elf kleine Bauarbeiter beweisen, was sie alles durch Zugucken gelernt haben. „Ich bau’ hoch, ich bau’ tief, immer gerade, niemals schief“, hieß es in einem Rap, den die Kinder vortrugen. Und sie sangen das Lied von den „fleißigen Handwerkern“.

Zehn dringend gebrauchte neue Kitaplätze

Der Kita-Anbau an der Dörpinghauser Straße sorgt für zehn dringend benötigte neue Kita-Plätze, und zwar für Kinder von drei Monaten bis zwei Jahren. Im November 2023 soll der 163 Quadratmeter große Anbau fertig sein. Parallel dazu wird das 1995 eingeweihte Kindergartengebäude in Kupferberg umgebaut. Unter anderem soll dort ein sehnlichst erwarteter Personalraum entstehen.

Wie Kita-Leiterin Tanja Sandknop erläuterte, hatte sich der Beginn der Bauarbeiten verzögert. Zum einen durch die Corona-Pandemie, zum anderen, weil die Stadt Wipperfürth auf die Awo zuging und fragte, ob es möglich sei, zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen. Denn der Bedarf an Kita-Plätzen, gerade bei den Jüngsten, ist momentan sehr groß.

Erweiterung nur erster Schritt

„Wir platzen aus allen Nähten“, sagte Bürgermeisterin Anne Loth. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen (Mitte Mai) des Kita-Anmeldeportals „Little Bird“: 14 Kitas gibt es in Wipperfürth. Zum kommenden Kita-Jahr suchen die Eltern von 20 Kindern bis drei Jahren noch einen Kindergartenplatz, sowie für zehn Kinder über drei. Doch mit der Erweiterung des Gebäudes ist nur der erste Schritt getan. Wie alle Kindergartenträger sucht auch die Awo derzeit dringend Personal, es fehlt vor allem an Nachwuchs. In Kupferberg arbeiten derzeit neun Erzieherinnen, künftig sollen es 15 sein, darunter auch zwei Auszubildende. Aktuell werden noch eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft gesucht.

Beate Ruland ist Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Rhein-Oberberg. Sie bedankte sich bei der Stadt Wipperfürth und dem Bauunternehmen Korthaus für die gute Zusammenarbeit und erinnerte an Elfriede Ryneck (1871-1952), die Namensgeberin des Kindergartens in Kupferberg. Ryneck war eine der Mitgründerinnen der Arbeiterwohlfahrt und eine der ersten Frauen, die für die SPD in den Reichstag der Weimarer Republik gewählt wurden.

Zu einem ordentlichen Richtfest gehört auch ein Richtspruch. „Wie wär das Leben leer, gäb’s keine Kinder mehr“, sagte Michael Korthaus, Geschäftsführer des gleichnamigen Bauunternehmens, bevor er, nach alter Tradition, ein Glas leerte – in diesem Fall mit Orangensaft – und das leere Glas unter dem Beifall der Gäste vom Gerüst herunterwarf.


Kindergarten- Erweiterung

595 000 Euro kosten die Erweiterung und der Umbau des Kindergartens in Wipperfürth-Kupferberg. Den Großteil der Kosten für die Erweiterung des Familienzentrums der Arbeiterwohlfahrt, nämlich 423 811 Euro, trägt das Land Nordrhein-Westfalen. 171 189 Euro zahlt die Stadt Wipperfürth.

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