RE5-LinieViel Lob für die neuen RRX-Züge

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Mit 800 Sitzplätzen erheblich geräumiger sind die RRX-Züge, die ab 9. Juni auf der RE5-Linie eingesetzt werden.

Mit 800 Sitzplätzen erheblich geräumiger sind die RRX-Züge, die ab 9. Juni auf der RE5-Linie eingesetzt werden.

Köln/Bonn – Die ersten Fahrten des RRX auf der Regionalexpress Linie RE5 seit Anfang Mai waren vielversprechend. Die Fahrgäste sind begeistert von Pünktlichkeit und Komfort der neuen Züge, die ab Sonntag, 9. Juni, die roten Doppelstockwagen endgültig auf der Strecke zwischen Wesel und Koblenz ersetzen werden. Ab dem Zeitpunkt übernimmt das Eisenbahnunternehmen National Express den Regelbetrieb von DB Regio mit insgesamt zwölf neuen Fahrzeugen von Siemens Mobility. Die bieten mit 800 Sitzplätzen fast 200 mehr als die Doppelstockwagen, einen ebenerdigen Einstieg, Steckdosen an den Plätzen und freies W-LAN. Zudem sind die in Doppeltraktion verkehrenden Züge deutlich spurtstärker und können kleinere Verspätungen besser wettmachen. „Uns war es wichtig, schon vorab Erfahrungen im Regelbetrieb zu sammeln und dem Zugpersonal einen nahtlosen Betriebsübergang zu ermöglichen“, betont Marcel Winter, Geschäftsführer von National Express.

Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland (NVR) GmbH, ist überzeugt: „Die neuen Züge werden das Reisen auf der Linie zuverlässiger machen, auch wenn ein komplett störungsfreier Betrieb aufgrund der infrastrukturellen Engpässe im Schienennetz nicht gewährleistet werden kann.“ Seinen Optimismus speist Sedlaczek aus der guten Zusammenarbeit der beteiligten Partner bei der Linie RE 11. Dort sorgen die RRX-Züge seit Dezember 2018 für einen reibungslosen Verkehr; das soll sich jetzt beim RE5 fortsetzen.

Bisher Schlusslicht in der Kategorie Pünktlichkeit

In den vergangenen Jahren war der RE5 stets Schlusslicht bei der Pünktlichkeit im regionalen Schienenverkehr gewesen. 5 Minuten und 25 Sekunden betrug 2018 die durchschnittliche Verspätung. Um die Pünktlichkeit nicht zu gefährden, haben sich die Aufgabenträger mit National Express darauf verständigt, auf der gesamten Strecke in Doppeltraktion zu fahren. Ursprünglich wären die RRX-Fahrzeuge nur zwischen Wesel und Remagen mit zwei Zugteilen gefahren. In Remagen hätte immer ein Zugteil an- beziehungsweise abgekoppelt werden müssen, wie das schon bei der Mittelrheinbahn (MRB26) der Fall ist.

Einschränkungen wird es dennoch geben. Da die Bahnsteighöhen noch nicht überall auf RRX-Niveau angepasst sind, kann Oberhausen-Holten bis Mitte Juli nicht angefahren werden. Der Halt am Bahnhof in Voerde entfällt in Richtung Koblenz bis Ende September.

Bis 2020 gehen RRX-Fahrzeuge noch auf drei weiteren Linien in Betrieb. Ab Dezember übernimmt ebenfalls National Express die Linie RE 6 (RRX) von Minden nach Köln. Im Juni 2020 startet Abellio mit dem RE 1 (RRX) von Aachen nach Hamm. Den Abschluss der Betriebsaufnahmen verantwortet wiederum National Express im Dezember 2020 auf der Linie RE 4 von Aachen nach Dortmund.

Voraussetzung für die vollständige Realisierung des RRX-Betriebskonzepts mit einem 15-Minuten-Takt auf der Hauptachse Westfalen-Ruhrgebiet-Rheinland ist der Aus- und Umbau der Gleisinfrastruktur. Die notwendigen Planfeststellungsverfahren und Baumaßnahmen „im laufenden Betrieb“ werden aber noch Jahre dauern.

Übrigens: Siemens obliegt nicht nur die Herstellung der Züge, das Unternehmen wird die Fahrzeuge in Dortmund auch warten und in Stand halten.

www.rrx.de

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