"Der Raum dazwischen"Lücken und Verbindungen

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Bergisch Gladbach – „Die Künstlerinnen kommen ziemlich genau auf den Punkt“, sagt Kurator Karsten K. Panzer zur neuen Ausstellung in der Reihe „Kunst im Technologiepark“. 25 Mitglieder der Künstlerinnenvereinigung Gedok Bonn, Abteilung Bildende Kunst, haben sich mit dem Thema „Der Raum dazwischen“ beschäftigt. „Man kann damit sofort etwas anfangen“, sagt Panzer zu den Arbeiten in Foyers, Außenanlagen und Pressepavillon des Technologieparks.

Als Besuchermagnet auf dem Rasen erweist sich Renate Hahns Installation „Warnung“: Die rund 900 Warnfähnchen in Rosa sind ein auffälliger Kontrast zum Grün der Grashalme. Obwohl die Fähnchen schön in Reihen aufgestellt sind, variieren die Abstände von einem zum nächsten. Ein Knäuel aus Stacheldraht trägt Karin Kunczik-Rüdiger bei, da bleiben viele Zwischenräume. Zu ihrer Installation gehören auch Zweige, die von einem trichterartigen Metallteil zusammengehalten werden, und Äste, die in unterschiedlichen Abständen an einem Metallstab befestigt sind.

Verblüffende Schlichtheit

In seiner Schlichtheit verblüffend ist der Zugang von Stefanie Lange. Unter dem Titel „Durch die Wand“ hat sie in Keramik eine Art Portal geschaffen, in einer Variante ist nicht ein türgroßes Rechteck frei, sondern genau die Silhouette eines Menschen ausgespart. Auch in den Innenräumen trifft der Besucher auf unerwartete künstlerische Perspektiven. Karin Kunczik-Rüdiger hat Metallteile auf großformatige Leinwände gelegt und mit Wasser übergossen, braune Strukturen blieben. Das Ergebnis ist auch ästhetisch reizvoll. Leinwand auf Leinwand hat Roswitha Rausch montiert, hinzu kommt als dritte Ebene, dass eine bemalte Leinwand abgebildet ist.

Fünf ähnlich bemalte Leinwände hat Maria Dierker nebeneinander gehängt, sie nennt die Arbeit „Zwischen den Zeilen“. Um Zeitungsausschnitte und Nachrichten drehen sich Beiträge von Anne Friederichsen und Elsbeth Tatarczyk-Welte, zu assoziieren sind das Auftauchen von Nachrichten in der Erinnerung und das regelmäßige Erscheinen von Zeitungen. Einen Baum in zeitlichem Abstand zeigt Helga Santel – bei Tag, in der Dämmerung und bei Mondschein.

Auch überzeugende fotografische Umsetzungen sind zu sehen. Eine aufgeschlitzte Plane an einem Bauzaun ist Sighild Simon aufgefallen: Da ist ein Davor und ein Dahinter. Traumhafte Bilder hat Ellen R. Dornhaus mit fotografischen Mitteln gestaltet, wie mehrere andere Künstlerinnen versteht das Ausstellungsthema nicht nur räumlich, sondern zeitlich.

Eröffnung Montag, 3. November, 19.30 Uhr, zu sehen bis 15. März, werktags von 9 bis 18 Uhr, Gelände auch am Wochenende.

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