BerufschancenDarum tanzte ein Pflegeroboter auf der Ausbildungsmesse in Bergisch Gladbach

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Mehrere Menschen stehen um einen Pflegeroboter herum.

Die Ausbildungsmesse im Bergischen Löwen war gut besucht.

300 Schülerinnen und Schüler informierten sich über ihre Perspektien nach dem Abschluss. 

Ein tanzender Pflegeroboter traf auf einen Formel-1-Simulator: Auf der Ausbildungsmesse der Agentur für Arbeit und des Jobcenter Rhein-Berg haben mehr als 30 Unternehmen ihr Ausbildungsangebot vorgestellt.

Über 300 Schülerinnen und Schüler waren im Bergischen Löwen, um herauszufinden, welcher Beruf für sie interessant sein könnte. Und die Auswahl war groß: Von Hotelfachangestellten im Kardinal-Schulte-Haus, über Pflegefachkraft bei der Caritas bis hin zur Fachkraft für Gastgewerbe bei McDonalds oder verschiedene Handwerksberufe – auf der Messe bekamen Besucherinnen und Besucher breiten Einblick in die Möglichkeiten der Berufswelt.

Gespräche auf Augenhöhe in Bergisch Gladbach

Damit die Teilnehmenden eine niedrigere Hemmschwelle haben, Fragen zu stellen, hatten viele Unternehmen ihre Auszubildenden dabei. So hatten die Schüler und junge Erwachsene, die sich neu orientieren wollen, die Möglichkeit, auf Augenhöhe alles über einen Beruf zu erfahren, was sie wissen wollten.

Ebru Altun und Sofia Starks sind Auszubildende bei Miltenyi Biotec und zeigten den Teilnehmenden voller Begeisterung , was sie in ihrem Berufsalltag alles machen. Sie trennen zum Beispiel weiße Blutkörperchen von roten, um bessere Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen zu entwickeln. Sie separieren die weißen Blutkörperchen, indem sie die roten Blutkörperchen magnetisch aufladen und diese mit einem Magneten von den weißen trennen.

Große Begeisterung für den Beruf

„Die magnetischen Teile sind kleiner als menschliche Zellen“, erklärte Altun und wirkte ganz begeistert von diesem Verfahren. Die weißen Blutkörperchen können medizinisch so untersucht und umgewandelt werden, dass sie eine herkömmliche Chemotherapie ersetzen können. Das sei ein großer Fortschritt in der Forschung.

Diese höre aber nicht bei Krebs auf: „Wir forschen auch bei Autoimmunkrankheiten oder Alzheimer“, sagte Starks. Beide Auszubildende scheinen für ihren Beruf zu brennen: „Wir wissen, wofür wir das machen, das ist toll“, sagten sie.

Pflegeroboter begeistert Besucher in Bergisch Gladbach

Nur ein paar Stände weiter bezauberte ein Pflegeroboter des Seniorenzentrums Saaler Mühle die Umstehenden. Obwohl seine Stimme und sein Äußeres unverkennbar technisch sind, hat er mit seinen großen Augen, die sogar blinzeln, etwas Menschliches. Über ein Menü können verschiedene Einstellungen ausgewählt werden. Unter der Rubrik „Bewegung“ sind beispielsweise verschiedene Tänze aufgelistet, die der Roboter vortanzt und die Menschen in seiner Umgebung dazu auffordert, mitzumachen.

Mit kreisenden Armen sang er auf der Messe: „Und ich flieg', flieg', flieg' wie ein Flieger, bin so stark, stark, stark wie ein Tiger und so groß, groß, groß wie 'ne Giraffe, so hoch, whoa-oh-oh“ und sorgte damit für ausgelassene Stimmung bei Ausstellern und Besuchern. Die Messe sorgte nicht nur für Unterhaltung, sondern auch für rege Rückmeldung von den Jugendlichen. Über 150 Feedbackbögen haben die Veranstalter erhalten. „Die werden wir alle auswerten und die Ergebnisse in der Planung für nächstes Jahr berücksichtigen“, sagte Berufsberaterin Elke Klempel-Fritz.

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