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KindesmissbrauchChatpartner von verurteiltem Bergisch Gladbacher festgenommen

Lesezeit 2 Minuten

Durch einen Chatkontakt mit dem inzwischen rechtskräftig wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Jörg L. aus Bergisch Gladbach ist ein 34-jähriger Mann im österreichischen Salzburg festgenommen worden.

Bergisch Gladbach/Salzburg – Durch einen Chatkontakt mit dem inzwischen rechtskräftig wegen Kindesmissbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilten Jörg L. aus Bergisch Gladbach ist ein 34-jähriger Mann im österreichischen Salzburg festgenommen worden. Das haben Staatsanwaltschaft und Polizei Köln, bei denen die nordrhein-westfälischen Ermittlungen in dem weit verzweigten Pädokriminellennetz geführt werden, gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Salzburg und dem österreichischen Bundeskriminalamt bekanntgegeben.

Ein Hinweis der bei der Kölner Polizei ermittelnden „Besonderen Aufbauorganisation Berg“ (BAO Berg) habe zur Festnahme des Mannes geführt, so die Ermittler. Der 34-Jährige stehe im Verdacht, seine zur mutmaßlichen Tatzeit vier Jahre alte Tochter sexuell schwer sexuell missbraucht zu haben. Im Chat mit dem Bergisch Gladbacher Jörg L. in einem Messengerdienst soll er die Taten geschildert und Fotos hochgeladen haben.

Bundeskriminalamt Österreich übernimmt weitere Ermittlungen

Aufgrund des Hinweises der deutschen Behörden habe das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt Österreich Anfang 2020 die weiteren Ermittlungen übernommen, so das österreichische Bundeskriminalamt. Im Laufe der mehr als einjährigen, umfangreichen Ermittlungen sei es schließlich gelungen, das unmündige Opfer, die vierjährige Tochter des österreichischen Beschuldigten, zu identifizieren und vor weiteren Angriffen durch ihren Vater zu schützen, so die österreichischen Ermittler. Der bereits einschlägig vorbestrafte österreichische Beschuldigte zeige sich „vollumfänglich geständig“. Eine Anklage der Staatsanwaltschaft Salzburg stehe noch aus.

In diesem Ermittlungsfall sei wieder sichtbar geworden, „wie „wichtig die internationale Kooperation speziell in diesem höchst belastenden Arbeitsbereich der Kriminalpolizei ist“, so der zuständige Referatsleiter im österreichischen Bundeskriminalamt, Chefinspektor Jürgen Ungerböck. Das Referat für Sexualstraftaten und Kinderpornografie im Bundeskriminalamt Österreich habe mit den deutschen Ermittlungsbehörden seit Jahren einen „engen Informationsaustausch zum Schutze der Kinder gegen sexuelle Ausbeutung und Missbrauch“, so Ungerböck.

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Für den Leiter der BAO Berg, Kriminaldirektor Michael Esser, ist dieser Ermittlungserfolg ein Beleg für die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen Kindesmissbrauch: „Wenn wir Kindern in ihren schlimmen Lebenssituationen helfen wollen, dürfen wir nicht vor Länder- und Staatengrenzen halt machen, die für die im Internet agierenden Täter bedeutungslos sind.“ Die Ermittlungen dauerten mitunter sehr lange. Wenn am Ende aber ein Kind eine Chance auf professionelle Hilfe bekomme, um schlimme Erlebnisse zu verarbeiten und ein Leben ohne Missbrauch zu beginnen, dann sei das „aller Mühen wert“, so Esser. „Ein Missbrauchsfoto zu sehen, ist immer eine Belastung. Wenn das Kind am Ende aber die Hilfe bekommt, die es dringend braucht, wird Ermittlungsarbeit erträglicher".