Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Missbrauchskomplex Bergisch GladbachPolizei durchsucht bundesweit Wohnungen

Lesezeit 2 Minuten
Polizisten im Dunkeln

Nordrhein-Westfalen, Herdecke: Polizisten stehen während einer Razzia wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornographie an einem Wohnhaus.

Bergisch Gladbach/Köln – Bundesweit durchsucht die Polizei seit heute Morgen Wohnungen von derzeit 65 Tatverdächtigen, die im Verdacht stehen, kinderpornografische Videos und Bilder zu besitzen und verbreitet zu haben. Auf die Spur gekommen sind die Ermittler den Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Pädokriminellennetz, das im Oktober 2019 nach einer Hausdurchsuchung bei einem 43-jährigen Bergisch Gladbacher aufgeflogen war.

Auf der Grundlage umfangreicher Datenauswertungen der seitdem bei der Kölner Polizei eingerichteten  „Besonderen Aufbauorganisation“ (BAO) Berg hatte die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW) beim Amtsgericht Köln Beschlüsse für die Durchsuchungen erwirkt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Alles zum Thema Polizei Köln

Es handelt sich um den zweiten bundesweiten Großeinsatz der BAO Berg. Bereits am 1. September hatte die Polizei in zwölf Bundesländern mit rund 1000 Einsatzkräften 60 Anschriften von rund 50 Beschuldigten durchsucht und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Vielerorts waren auch heute wieder Spezialeinheiten im Einsatz. „Die Einsatzmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen“, meldeten die Ermittler am späten Vormittag. Eine erste Sichtung und Bewertung sichergestellter Beweismittel in den am Einsatz beteiligten Polizeibehörden sei bereits angelaufen.

Reul dankt Polizei nach Razzien: „Auf keinen Fall nachlassen“

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat nach den neuen Durchsuchungen gegen Kinderpornografie „den hunderten von Polizistinnen und Polizisten für ihren hochprofessionellen und hochkomplexen Einsatz“ gedankt. „Beharrlichkeit und Geduld zahlen sich in unserem Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie aus“, sagte Reul am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das zeige sich bei dem Großeinsatz.

„Die Pädokriminellen in Nordrhein-Westfalen, in ganz Deutschland und im europäischen Ausland sollen wissen, dass wir ihnen auf den Fersen sind und sie sich nirgendwo sicher fühlen können“, sagte Reul. „Wir dürfen hier auf keinen Fall nachlassen, uns für die Kinder einzusetzen.“ (gwg, dpa)