„Unsachliche Anfeindungen“ADFC kritisiert Diskussion zur Fahrradstraße in Bergisch Gladbach

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Eine Straße ist gesperrt.

Die Empfehlung der Stadtverwaltung, den Verkehrsversuch in der Laurentiusstraße zu beenden, hat beim ADFC Rhein Berg-Oberberg Enttäuschung hervorgerufen.

Die Laurentiusstraße in Bergisch Gladbach sollte eine Fahrradstraße werden. Doch die Stadt schiebt einen Riegel vor.

Der ADFC Rhein Berg-Oberberg kritisiert den bisherigen Verlauf der öffentlichen Diskussion zur Ausweisung der Laurentiusstraße als Fahrradstraße: „Unsachliche Anfeindungen haben dem Ansehen des Radverkehrs sehr geschadet“, fällt das Fazit des verkehrspolitischen Sprechers Bernhard Beckermann wenig schmeichelhaft aus.

Die negative Wahrnehmung der Durchführung und Empfehlung der Stadtverwaltung, den Verkehrsversuch zu beenden, führe dazu, dass das Ziel, die Laurentiusstraße zur Fahrradstraße zu machen, kurzfristig nicht erreichbar sei, heißt es in der Stellungnahme des ADFC.

ADFC mit deutlicher Kritik an Stadtverwaltung

Für 2023 sei die Fahrradstraße völlig illusorisch. „Das ist sehr bedauerlich“, sagt Beckermann, „unsere Stadt ist offensichtlich noch nicht reif für eine zukunftsorientierte Lösung.“ Scharfe Kritik übt der Verein vor allem an der mangelnden Kommunikation der Stadtverwaltung.

Die angebliche Notwendigkeit des Verkehrsversuchs zur Reduktion des Durchgangsverkehrs mithilfe einer indirekten Sackgasse für den Kfz-Verkehr als einzige Option sei nicht transparent begründet worden. Stattdessen hätten aus Sicht des ADFC weniger striktere Maßnahmen geprüft werden müssen wie die Freigabe für Anlieger- und Parkplatzverkehr.

Status Quo mit beidseitigen Radstreifen wird wohl beigehalten

Der aktuelle Vorschlag der Stadtverwaltung, den Status Quo vor dem Verkehrsversuch mit beidseitigen Radstreifen beizubehalten, sei zwar nicht die vom ADFC bevorzugte Lösung. Dennoch unterstützen die Rhein-Berger die Umsetzung dieses Konzepts noch in diesem Jahr: „Zu einer sicheren, anliegerfreundlichen Fahrradstraße mit hoher Signalwirkung in den Folgejahren ist es dann nicht mehr weit“, hofft Beckermann.

In der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehrsflächen am Dienstag, 14. Februar, trifft die Politik die Entscheidung, wie es mit der Laurentiusstraße weitergehen soll. Bürgermeister Frank Stein und Ordnungsbehörde empfehlen wie berichtet den vorzeitigen Abbruch des Verkehrsversuchs. Die Hauptgründe sind Sicherheitsbedenken, Staus und zu viele Regelverstöße der Autofahrer.

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