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Bergisch GladbachSportunterricht an Gesamtschule fällt auf unbestimmte Zeit aus

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Die Luftaufnahme zeigt den Gebäudekomplex der Schule und die Sporthalle.

Die Sperrung der Sporthallen (vorne links) auf dem Gelände der Nelson-Mandela-Gesamtschule bedeutet einen großen Einschnitt für den Schulbetrieb.

Konflikt zwischen Schulleitung der Nelson-Mandela-Gesamtschule und Stadtverwaltung wegen der Hallensperrung schwelt weiter. 

Es ist so gekommen, wie befürchtet: Der erste Schultag am Montag nach den Herbstferien beginnt für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerschaft der Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach mit einer Hiobsbotschaft: Der Sportunterricht fällt vorerst komplett aus. Erst im Laufe dieser Woche wird es laut Stadtverwaltung Gespräche mit der Schulleitung geben, wohin der Schulsport ausgelagert werden könne.

Einen Tag vor Ferienbeginn hatte die Verwaltung per Pressemitteilung angekündigt, den Sporthallenkomplex der Gronauer Gesamtschule mit vier Turnhallen aus Sicherheitsgründen zu sperren. Die Gesamtschule fühlt sich, wie berichtet, übergangen und vor vollendete Tatsache gestellt.

Schulleiter Dieter Will kritisierte die Verwaltung scharf, weil niemand die Schule darüber informiert habe, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion. Erst aus der Zeitung hätte die Schule am Samstag vor den Ferien erfahren, dass die Stadt die Sporthallen vorsorglich sperren lassen werde.

Stadt sucht nach Ersatz für gesperrte Turnhalle

Als Ersatz will die Stadt eine Traglufthalle auf der Tartanbahn auf dem Schulhof errichtet werden – dort, wo der offene Ganztag 660 Schülern der Sekundarstufe I Betreuungsangebote macht. Im Schulgebäude selbst ist dies aus Platznot nicht möglich.

Die Stadtverwaltung weist den Vorwurf Wills in ihrer Stellungnahme zurück: „Es gab dazu bereits vor den Ferien und vor unserer Pressemitteilung das Gespräch mit Herrn Will“, betont Stadtsprecherin Daniela Fobbe-Klemm. In den kommenden Tagen solle geklärt werden, wohin der Schulsport ausgelagert werden könne, bis die aufblasbare Halle stehe.

Hierfür kämen die RTB-Halle an der Paffrather Straße sowie Turnhallen der umliegenden Schulen infrage – „sofern es dort überhaupt freie Kapazitäten gibt“, räumt die Verwaltung ein, was wohl bedeutet, die Gesamtschule wird Abstriche machen müssen.

Die Elektroinstallation der Sporthalle weist Mängel auf, die zu Kurzschlüssen führen
Daniela Fobbe-Klemm, Stadtsprecherin

„Die Elektroinstallation der Sporthalle weist Mängel auf, die zu Kurzschlüssen führen“, begründet Fobbe-Klemm die sofortige Schließung des Sporthallenkomplexes auf Anfrage dieser Zeitung. Festgestellt worden sei dies durch eine immer wieder ausfallende Beleuchtung, in Verbindung mit dem Auslösen des Fehlerstrom-Schutzschalters.

Die Kurzschlüsse könnten zu Kabelbränden führen. Die daraus resultierende Gefahr, dass es tatsächlich zu einem Brandereignis kommen und in der Folge Menschen gefährdet werden könnten, werde noch aufgrund fehlender Beleuchtung und Sicherheitsbeleuchtung erhöht, heißt es weiter.

„Wir werden das nicht auf sich beruhen lassen und die Verwaltung auffordern, ihre Expertisen offenzulegen“, sagt Schulleiter Will.   Die Feuerwehr habe bei der Brandschau im Beisein des Hausmeisters keine Mängel festgestellt. Auch die Notbeleuchtung habe funktioniert, berichtet Will.

Zudem bleibt er dabei: „Mit mir hat keiner über die Schließung geredet.“ Dann hätte er doch noch vor den Ferien seine Sportlehrer darauf vorbereitet, dass sie erst einmal nur theoretischen Unterricht machen könnten.

Ein konkretes Datum, wann die Halle stehen soll, kann die Verwaltung nicht nennen. Die Planungen liefen, noch einige Abstimmungen seien nötig, heißt es.