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Blutspende-HeldMichael Groß aus Bergisch Gladbach wird zum 200. Mal zur Ader gelassen

3 min
Zwei Männer sitzen auf Liegen und bekommen von einer Krankenschwester Blut abgenommen.

Gute Laune hat Michael Groß (Mitte) auch vor dem 200. Aderlass beim Deutschen Roten Kreuz. 

Groß hofft auf junge Nachahmer, denn im Notfall kann jede Blutspende Leben retten. Besonders Krebspatienten sind auf den Stoff angewiesen.

„Jede Blutspende kann Leben retten. Wir möchten das Thema noch einmal stärker in den Fokus rücken“, sagte Michael Groß vor seiner 200. Blutspende unserer Zeitung: Am Donnerstag war es soweit: Das Blutspendeteam West aus Ratingen-Breitscheid rückte mit seinen professionellen Helfern an, und der DRK-Ortsverband Bergisch Gladbach hatte sich mit den Ehrenamtlichen auf viele Blutspender eingestellt. Normalerweise kommen etwa 70 Spenderinnen und Spender im Monat in das Berufskolleg. Diesmal hatten sich schon knapp 120 Personen vorher einen Termin besorgt, und weitere kamen im Laufe des Tages dazu.

Gut gelaunt sitzt Michael Groß nach seiner 200. Vollblutspende am Tisch in der Cafeteria. Auch diese Spende hat er problemlos überstanden. „Mir liegt besonders am Herzen, junge Leute zu überzeugen, Blut zu spenden“, betont Groß. „Zurzeit sind die meisten Spender über 40 Jahre alt.“

Jeder Spender gibt 528 Gramm seines Blutes ab

Dr. Ralph Laske vom DRK-Ortsverein Bergisch Gladbach berichtet, dass manchmal die eigene Betroffenheit zum Blutspenden bewegt. „Das meiste Vollblut wird für Krebspatienten benötigt“, erklärt der Arzt. Wenn jemand in der Familie erkrankt, erkennen die Angehörigen, wie wichtig Blutspenden sind, um zum Beispiel Menschen zu helfen, die an Leukämie erkrankt sind. „Manchmal hat man den Eindruck, dass einige glauben, im Keller von Krankenhäusern werde Blut produziert“, ergänzt Groß lachend.

Doch Vollblutspenden gibt es nur von echten Menschen. Bei einer Spende geben die Freiwilligen 528 Gramm Blut ab. Viele berichten, dass sie sich anschließend richtig wohlfühlen. Dazu trägt auch die gute Verpflegung bei, die der Ortsverband bereitstellt. Doch auch vorher sollte man gut gegessen und vor allem ausreichend getrunken haben.

Ein kurzer medizinischer Check geht jeder Blutspende voraus

Für die vielen Spender am Donnerstag ging es zunächst aus dem erweiterten Wartebereich zur Anmeldung. Dort ist ein Fragebogen zum Gesundheitszustand auszufüllen. Bei Krankheit oder nach kürzlich erfolgter Darmspiegelung ist eine Spende zum Wohl der Spender nicht möglich.

Dann folgt ein kurzer medizinischer Check: Aus dem Ohrläppchen wird ein Tropfen Blut entnommen, dazu die Temperatur gemessen. Mit dem Tropfen wird der HB-Wert bestimmt, also die Menge der roten Blutkörperchen. Danach geht es zu einem kurzen Arztgespräch. Der Fragebogen wird geprüft, der Blutdruck gemessen. Ist alles in Ordnung, geht es zur Blutabnahme. Oft hört man: „Das Einführen der Kanüle hat ja gar nicht wehgetan.“

Nach der Spende kommt die kleine Belohnung

Die Profis vom DRK wissen, worauf es ankommt. Ist die erforderliche Menge erreicht, schaltet das Gerät automatisch ab. Die Helfer kommen, ziehen die Kanüle und versorgen den kleinen Einstich. Anschließend geht es zehn Minuten auf die Ruhe-Liege. Danach gibt es belegte Brötchen, Kuchen und Getränke. Ein Spender sagt: „Auf die Tafel Schokolade, die ich mir zum Schluss aussuchen darf, freue ich mich besonders: Heute Abend beim Fernsehen kann ich die genüsslich ohne schlechtes Gewissen essen. Die Kalorien habe ich gerade verloren.“

Freiwillige, die ebenfalls Blut spenden möchten, können das an verschiedenen Orten in der Stadt tun. Neben dem Berufskolleg in Bergisch Gladbach gibt es auch regelmäßig Termine in der Grundschule in Paffrath oder im Bürgerzentrum Schildgen. Weitere Angebote im Stadtgebiet findet man in den Stadtteilen Bensberg und Refrath. Außerdem befindet sich auch am Neumarkt in Köln eine DRK-Station, in der die Spende an sechs Tagen in der Woche möglich ist. „Da war ich auch schon“, erinnert sich Michael Groß. „Auch da ist das Spenden sehr angenehm.“