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„Keine Teilnahme mehr“Behinderten-Vertreter kritisiert Straßenpläne in Schildgen

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Schildgen Parken Altenburger-Dom-Straße

Für die Gestaltung der Altenberger-Dom-Straße sollen 22 Parkplätze wegfallen. Das führt zu Kritik.

Bergisch Gladbach – Empört reagiert der langjährige Vorsitzender des Gladbacher Beirats für Behinderte, Peter Hillebrand, auf die Vorentscheidung der Ampel-Kooperation, 22 öffentliche Parkplätze an der Altenberger-Dom-Straße in Schildgen zugunsten des Straßenumbaus wegzunehmen. An die Belange der Behinderten werde dabei nicht gedacht, kritisiert Hillebrand, der sich seit über 50 Jahren haupt- und ehrenamtlich engagiert und in vielfältigen Funktionen im Sozialbereich gewirkt hat. Nun aber habe er den Eindruck gewonnen, dass „jahrelange Arbeit mit Gewalt konterkariert“ werde.

Schildgen: Keine gesonderten Parkplätze für Menschen mit Behinderung

Hillebrand erinnert daran, dass in Schildgen bislang auf die gesonderte Ausweisung von Parkplätzen für Menschen mit Behinderung verzichtet werde. Wegen der Längsparkplätze an der Altenberger-Dom-Straße sei dies nicht erforderlich gewesen. „Sie bieten ausreichend Möglichkeit, an der Seite von einem Rollstuhl in einen Pkw umzusteigen.“ In allen anderen Stadtteilen habe die Stadt besondere Parkplätze für Behinderte eingerichtet, etwa in der Nähe von Friedhöfen.

Hillebrand erinnert an die UN-Behindertenrechtskonvention, gegen den aus seiner Sicht der Beschluss für Schildgen verstoße. „Durch den Wegfall der Parkplätze besteht für viele Betroffene keine Möglichkeit mehr der Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft in Schildgen.“ Hillebrand appelliert an die Politiker der Ampel, die Entscheidung zu überdenken.

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Auch Seniorenbeirat, Inklusionsbeirat und die Inklusionsbeauftragte der Stadt müssten zur Sache gehört werden, meint Hillebrand. Die Sorgen der Geschäftsleute in Schildgen kann Hillebrand nachvollziehen, den meisten Geschäften werde mit dieser Entscheidung die Existenz genommen, erklärt er.

Verwaltung verfolgt weiterhin viel-kritisierte Variante

Im Beschluss des Mobilitätsausschusses geht es um die künftige Verkehrsentwicklung im Stadtteil. Die Variante Mittelflexibilität wird weiter planerisch verfolgt, bei ihr fallen die 22 Längsparkplätze an der Straße weg. „Angemessene Ersatzstandorte identifizieren und entwickeln“ , das ist der Auftrag an die Verwaltung. Allerdings ist bislang ungeklärt, ob dies im Ortskern gelingen kann.

Auch eine Aussage zu Behindertenparkplätzen wird im Beschluss getroffen: Ihre Realisierbarkeit in der Ortsmitte soll zunächst geprüft werden, gegebenenfalls sollen sie geplant werden. Der Prüfauftrag umfasst neben den Behindertenparkplätzen auch Abstellplätze für Räder und Ladezonen für Lieferfahrzeuge.

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