Bekenntnis zur BadsanierungPodiumsrunde mit den Gladbacher Bürgermeisterkandidaten

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Baederzukunft_Diskussion

Aufmerksam verfolgten die Zuhörer die Debatte, darunter der Vorsitzende des Kreissportbunds, Uli Heimann (Mitte).

  • Bürgermeisterkandidaten Christian Buchen und Frank Stein stehen beide hinter dem Ratsbeschluss zur Bädersanierung.
  • Den Neubau eines Zentral-Hallenbads sehen beide mit Zurückhaltung.
  • Über die Podiumsrunde mit dem Stadtsportverband im Bürgerzentrum Steinbreche.

Bergisch Gladbach – Die Weichen in der Politik werden bei den Gladbacher Hallenbädern zunächst nicht neu gestellt. In der Diskussionsrunde des Stadtsportverbands im Bürgerzentrum Steinbreche bekräftigten Christian Buchen, Bürgermeisterkandidat der CDU, und Frank Stein, Kandidat von SPD, Grünen und FDP, den geltenden Ratsbeschluss: Abbruch (2021) und Neubau des Mohnwegbades in Refrath (2021/22), anschließend Sanierung des Hans-Zanders-Bades in der Stadtmitte (2024/25).

Den Neubau eines Zentral-Hallenbads sahen beide mit Zurückhaltung. „Das Beste ist der Feind des Guten“, meinte Buchen. Die Idee des Zentralbads hake für ihn an der Frage des Grundstücks. Derzeit könne er keines nennen, auf dem gebaut werden könne. Was im Publikum Widerspruch erzeugte: Es gebe ja das im Privatbesitz befindliche Carpark-Gelände in Lückerath, die freigezogene Unterkunft für Flüchtlinge. Frank Stein erinnerte an die „Zeitschlaufen“ der Vergangenheit.

Das Ringen um die Bäder

Seit dem Aus des Vereinsschwimmens im Mediterana-Bad 2008 werde über die Bäder gerungen. Für Grundstückskauf, Planung, Ausschreibung und Bau eines Bads gingen mindestens vier weitere Jahre ins Land, in denen die Situation unverändert bliebe. Dass der Neubau eines Zentralbads nach Berechnung der Bädergesellschaft mit 9,8 Millionen Euro etwa drei Millionen günstiger als die Mohnwegbad-Zandersbad-Variante (12,8 Mio. Euro) sei, übersehe, dass ja das Grundstück fehle, gegebenenfalls eines gekauft werden müsse.

Beide, Buchen und Stein, erinnerten auch an die Bedeutung des Bades Mohnweg für Refrath, eine Schließung werde es mit ihnen nicht geben. Eine dezentrale Bäderstruktur habe Vorteile gegenüber einem Zentralbad. Bei den Zuhörern aus den Schwimmvereinen war die Meinung gespalten, etwa gleich viele stimmten zu Anfang der Debatte für ein Zentralbad beziehungsweise für die Sanierungsideen (diese jedoch mit Ausbau der Schwimmbahnen am Mohnweg).

Kaum Spielraum für Vereine

Die jetzige Situation gebe den Vereinen kaum Spielraum, sagte Johannes Wenzel vom Schwimmverein Bergisch Gladbach. Längst nicht alle Wünsche der Mitglieder könnten erfüllt werden. Falls am Mohnweg neugebaut werde, sollten die Bahnen von jetzt 16,67 Meter auf 25 Meter verlängert werden – dies betonten mehrere Besucher. Derzeit wird mit 15 Metern geplant, die Langvariante würde 1,5 Millionen Euro teurer werden – aber nur diese erlaube Wettkampfschwimmen.

Ein Mehr an Wasserflächen werde es bei der Sanierung der beiden alten Bäder nicht gegeben, meinten Jörn Greifenberg als Vertreter der Schwimmvereine und Dr. Hartmut-Christian Vogel , der Vorsitzende des Stadtsportverband. Beide forderten Visionen. In Düren, Solingen und Wuppertal, vergleichbaren Städten wie Gladbach, gebe es große Bäder. Eine Art Bürger-Crowdfunding könne vieles erreichen.

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„Was mir fehlt, ist eine weitere Variante: das Sowohl-als-Auch“, gab der langjährige Vorsitzende des Landessportbundes, Walter Schneeloch, den Politikern mit auf den Weg. Die Stadt solle jetzt die beiden Bäder sanieren, den Neubau eines modernen Hallenbads aber nicht aufgeben. Schneeloch erinnerte an die vielen Schulen im Stadtteil Bensberg, die keine nahen Wasserflächen hätten.

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