Mühlenteich in Bergisch GladbachVandalen ruinieren Schwimminseln

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Von einem – ebenfalls im Rahmen der Regionale angelegten – Holzsteg bot sich 2017 dieser wunderbare Blick auf Burg Zweiffel. Am Ufer gegenüber sieht man eine Schwimminsel, die es inzwischen nicht mehr gibt.

Von einem – ebenfalls im Rahmen der Regionale angelegten – Holzsteg bot sich 2017 dieser wunderbare Blick auf Burg Zweiffel. Am Ufer gegenüber sieht man eine Schwimminsel, die es inzwischen nicht mehr gibt.

Bergisch Gladbach – Der Mühlenteich in Herrenstrunden ist einer der idyllischsten Plätze der Kreisstadt. In unmittelbarer Nähe zur Burg Zweiffel vis-á-vis laden Promenade und Bänke zum Rasten, Ausspannen und auch zum Nachdenken ein. Zum Beispiel über die Frage: Was soll aus den Schwimminseln werden?

Derzeit ist ein von der Stadt beauftragtes Unternehmen dabei, zehn dieser Plastikkonstruktionen abzubauen und zu entsorgen. Mit den anderen zehn soll weiter gearbeitet werden. Vor fünf Jahren waren die rund 30.000 Euro teuren Schwimminseln als ein Projekt der „Regionale 2010“ feierlich eingeweiht worden. Und gleich zu Beginn gab es Ärger. Zwei Schwäne wurden als Zerstörer des Bewuchses dieser als treibende Pflanzbeete dienenden Flöße ausgemacht.

Projekt enwtickelte sich nicht wie gewünscht

Das Grünflächenamt forderte den Eigentümer auf, seine Tiere vom Gewässer zu entfernen. Die Schwäne würden die Pflanzen fressen oder zertrampeln – beides nicht im Sinne der Erfinder des Projekts. Aber die Anwohner wollten ihre Schwäne nicht ziehen lassen. Und die Verwaltung hatte ein Einsehen. Die Bepflanzung der Schwimminseln sollte schwanensicher gemacht werden.

Der Kormoran muss sich eine andere Warte suchen.

Der Kormoran muss sich eine andere Warte suchen.

Das klappte aber nicht richtig. Überhaupt entwickelten sich die Regionale-Projekt nicht wie gewünscht. Der neu angelegte Weg bröselt auf und die angepflanzten Birken wurden von Vandalen gekappt. 2015 war der schöne Mühlenteich hin. Wieder rückte Stadtgrün an, räumte auf und pflanzte nach.

Anwohner nennen die Inseln eine Schnapsidee

Nun ändert die Stadt erneut den Kurs. Grund laut Rathaussprecher Martin Rölen: „Wir müssen feststellen, dass sich die Schwimminseln nicht so entwickelt haben, wie wir uns alle das gewünscht haben.“

Anwohner finden da viel drastischere Worte. Da ist dann die Rede von einer Schnapsidee. Anwohnerin Inge Buchmüller berichtet von den Zäunen, die um die Pflanzflöße gebaut wurden. „Völlig unnütz, da Enten ja fliegen können“, stellt sie fest. Enten, Gänse und Schwänen hatten die fachlich auch als auch Schwimmkrampfen bezeichneten Wasserpflanzenteppiche für sich erobert.

Inseln werden vermutlich nicht bleiben

Doch die tierische Nutzung der Inseln ist nur ein Teil, sogar nur der kleinere Teil des Problems. Die Stadt berichtet von Vandalismus rund um den Mühlenteich. Mehrere Verankerungen der treibenden Beete seien zerstört worden. Gefiederte Saboteure fallen als Tatverdächtige aus.

Die Floßtrümmer werden aus dem Teich geholt.

Die Floßtrümmer werden aus dem Teich geholt.

Unklar ist, wie es nun weitergeht. Die Überlebensprognose für die verbleibenden Inseln ist jedenfalls schlecht. Weiter Geld in das Projekt zu stecken scheint keinen Sinn zu ergeben. So sieht derzeit alles danach aus, als ob es nur eine Frage der Zeit ist, wann auch die letzten Gartenflöße entsorgt werden müssen.

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